Nachkriegssituation 1918/1945

  • Hallo an euch alle!


    Wir haben in Geschichte eine schriftliche Hausaufgabe auf und da unsere Lehrerin das immer sehr genau nimmt und ich dieses Jahr in Geschichte (was nun so gar nicht mein Fach ist) dringend eine bessere Note brauche, bräuchte ich da ein bisschen Hilfe!
    Natürlich erwarte ich von keinem hier, dass er meine Hausaufgaben macht (wäre ja auch noch schöner!), es geht nur um ein bisschen Hilfestellung.


    Die Aufgabe lautet folgendermaßen:
    Vergleich der Nachkriegsbedingungen von 1918 und 1945 und die Entstehungsbedingungen der 2 deutschen Republiken (Weimar und Bonn)
    --> anhand der Kriterien "Ergebnis/Produkt", "Menschenverluste", "Gebietsverluste", "staatlich-politische Situation", "Belastungen", "Deutschland und die europäische Politik/Weltpolitik"
    --> Unterschiede und Gemeinsamkeiten


    Fall es hier jemanden gibt, der sich etwas damit auskennt oder den das interessiert, könnte der mir vielleicht ein bisschen helfen? Also es wäre ganz toll, wenn jemand mal so Schlagworte nennen könnte, was genau unter den einzelnen Kriterien verstanden wird und vielleicht, wo im Internet man etwas dazu findet - falls das jemand weiß!


    Das wäre wirklich GANZ nett! ;)
    (Wir haben da nämlich gar keine Informationen zu bekommen und irgendwie bin ich etwas überfordert) ...
    Und bis Dienstag muss ich das schon fertig haben :(
    also - ich hoffe, dass jemand antwortet!

  • öha...


    Ergebnis/Produkt
    - politisch: Weimarer Rep. und "Bonner" Rep. waren Demokratien. unterschiede lagen z.B. im Parteiensystem (damals viele Splitterparteien etc, heute nur knapp 5 bedeutende Parteien). Die "heutige" Demokratie wurde "auferzwungen" und komplett von den Allierten durchgeplant, bei der Weim. Rep. wars etwas anders.


    - Menschenverluste
    bemüh einfach eine Suchmaschine und vergleiche die Zahlen.
    im 1. WK gab es den wohl ersten großen Giftgaseinsatz
    im 2. WK wurde darauf im Kampfgebiet verzichtet, dafür gab es hinter der Front den Giftgaseinsatz in Konzentrationslagern (deren Opfer sollten auch erwähnt werden, ähnliches gabs im 1. WK nicht)


    - Gebietsverluste
    auch hier gilt: einfach mal Suchmaschine bemühen.
    1.WK vorher
    1. WK nachher
    wie du siehst, mussten damals Elsaß-Lothringen an die Franzosen abgetreten werden, Teile des heutigen Dänemarks und es entstand der polnische Korridor, der Königsberg vom restlichen "Deutschland" trennte und letztendlich wohl einer der Kriegsgründe von Adolf war.


    zum 2. WK findest du hier schöne Karten:
    http://www.wcurrlin.de/links/b…sen_zweiter_weltkrieg.htm


    wobei die dortigen weiterführenden links auch sehr hilfreich sind.
    wichtig ist die Bildung des "Völkerbundes" und die Aufnahme Deutschlands (bzw erstmal Ausschluß)

  • danke für die Antwort!
    Das mit dem Ergebnis ist schonmal hilfreich. Und der Rest auch.
    Was ich nur nicht weiß: Wo (also in welchem Jahr) hört man bei dieser Aufgabenstellung auf? Beim 2. Weltkrieg nimmt man dann eben das mit Bonn, das ist ja einleuchtend. Und beim erstens? Die Gründung des Völkerbundes reicht doch nicht, oder? Bis zum wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Abbezahlen der Schulden? Oder ist das schon zu weit gegriffen?

  • hmm... also ich habe jetzt folgendes erwähnt: (wäre super, wenn du oder wer anders mal gucken könnte, ob was Wesentliches fehlt!! oder ob was Falsch ist, ich habe die Informationen aus Büchern und Internet...)


    Zusammenbruch des Reiches --> Krieg beendet
    forderte ca. 10 Millionen Menschenopfer, 1,7 Millionen Deutsche.
    wirtschaftliche Situation war problematisch:
    Währung erschüttert
    Länder verschuldet
    Welthandel vernichtet


    Politik --> neue Nationalitätenstaaten auf dem Gebiet der Donaumonarchie („Nachfolgestaaten“) und Russlands („Randstaaten“), außerdem Mandatsgebiete auf dem ehemaligen türkischen Gebiet
    --> zahlreichen Friedensverhandlungen
    Reform der Verfassung, am 28. Oktober 1918
    --> parlamentarische Reichsverfassung erlassen


    Abdankung des Kaisers am 9. November 1918 -->
    Kaisertum abgeschafft
    Volk: sehnte sich nach einem Weltfrieden
    --> Friedenskonferenz --> Aufgabe: Mittel- und Osteuropa nach dem Zerfall der drei großen Monarchien neu zu ordnen
    --> stand jedoch unter dem Druck der vom Nationalsozialismus aufgepeitschten Massen, die Vergeltung forderten
    --> Vertragsverträge zustande, die niemanden befriedigten


    1919 wurde der Völkerbund gegründet
    der Versailler Vertrag abgeschlossen
    Weimarer Verfassung verabschiedet


    besagte, dass der Reichstag die Gesetze beschließt, während Kanzler und Minister von seinem Vertrauen abhängig waren (absolutes Misstrauensvotum)
    Reichspräsident wurde unmittelbar vom Volk gewählt
    --> Recht, Notverordnungen zu erlassen, die er aber auf Verlangen des Reichstages wieder aufheben musste
    --> Reichswehr unter seinem Oberbefehl


    Einfluss des Volkes --> durch Volksbegehren und Volksentscheid verstärkt
    Nachteile der Verfassung: infolge des Verhältniswahlrechts eine Vielzahl von Parteien --> die Stabilität der Regierungen verhängnisvoll gering war


    --> ersehnte Weltfrieden war keineswegs gesichert
    USA zog sich von Deutschland zurück und blieb dem Völkerbund fern
    Innerhalb Deutschlands --> innerpolitischen Schwierigkeiten
    --> Regierung vom Linksradikalismus bedroht, bediente sich vorwiegend der monarchisch-nationalistischen Reste des alten Heeres bediente, die die Republik für den Zusammenbruch und den Vertrag von Versailles verantwortlich machten (Dolchstoßlegende)
    Der Kappputsch (von der rechten Seite ausgehend) und kommunistische Umsturzversuche scheiterten


    1921 --> finanziellen Verlust
    --> um nicht ganz Oberschlesien einzubüßen, eine Zahlung von 132 Milliarden Goldmark bewilligen musste
    -->Marktverfall wurde zusätzlich durch die Jahresraten von 2 Milliarden beschleunigt
    Rapollovertrag: beinhaltete, dass das Reich die UdSSR anerkannte und mit ihr einen wirtschaftlichen Austausch vereinbarte
    --> Westmächte verstimmt
    --> Rechtsopposition wurde radikaler, was besonders durch politische Morde gekennzeichnet wurde


    1923 drohte ein Zerfall des Reiches
    --> Separatismus links des Rheins kam und es versucht wurde, Bayern vom Reich loszulösen, außerdem Hitlerputsch in München


    wirtschaftliche Situation -->verbesserte sich
    --> Rentenmark eingeführt
    --> schaffte Vertrauen und ermöglichte einen Aufstieg der Wirtschaft
    negative Folge: soziale Umschichtung, da die von den Ersparnissen Lebenden durch die Inflation mittellos wurden
    --> Mittelstand dadurch schrumpfte
    Daws-Plan -->Deutschland bis 1930 7,17 Milliarden Schulden zahlen, aber dann begann eine wirtschaftliche Genesung.


    nach zweiten Weltkrieg Lage in Deutschland erheblich katastrophaler


    Die unmittelbare Nachkriegssituation in Deutschland -->
    „Die Stunde Null“ bezeichnet; gleichzeitig steht dieser Begriff für einen Neuanfang Deutschlands nach dem Dritten Reich.
    --> eine allgemein niedergedrückte Stimmung, die auf die Schrecken des Krieges zurückzuführen ist
    --> Verlust von 7,3 Millionen Menschen, von denen 4,3 Millionen Soldaten waren und 3 Millionen zu der Zivilbevölkerung gehörten
    --> Zerstörungen
    --> Wohnraumproblemen (während des Krieges wurden ca. 30% der Wohnungen zerstört)
    Folge --> beengtem Raum zusammenlebten
    --> sehr belastenden Lebensverhältnissen
    Versorgung und Ernährung --> völlig unzureichend
    beschädigte Infrastruktur --> Transportproblemen und
    --> Tauschhandel auf dem Schwarzmarkt zu verbessern


    während des Krieges -->12. Millionen Menschen vertrieben
    --> 2 Millionen Tote gab
    nach dem Krieg --> wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden, was die Situation in den Westzonen und der SBZ verschärfte


    Insgesamt kann man sagen, dass die sozialen Probleme der Menschen nach dem 2. Weltkrieg deutlich gravierender waren als nach dem 1. Weltkrieg


    --> Familien wurden zerrissen, die „Trümmerfrauen“
    --> mussten die Kinder alleine großziehen
    --> zahlreiche Sach- und Geldverlusten
    --> Armut in der Bevölkerung führten
    Menschen --> mit dem Dritten Reich auseinander setzen
    Frage, inwiefern sie mitschuldig an den Ereignissen waren, die Kollektivschuld, die den Menschen auferlegt wurde, --> psychischen Problemen und seelischen Belastungen


    staatlich-politische Situation war nicht sehr viel positiver als die menschliche


    Nationalstaat wurde im Krieg zerstört
    --> Besatzungsherrschaft
    --> Deutschland wurde in mehrere Besatzungszonen eingeteilt: die britische, die sowjetische, die französische und die amerikanische
    --> Verlust der Ostgebiete verzeichnen
    Am 11. Juli 1945 nahmen die Westmächte im Rahmen der Alliierten die Befehlsgewalt in den Westsektoren der Stadt Berlin


    Politik im Westen wollte eine Zurückdrängung des kommunistischen Einflusses erreichen
    - KPD im Ostsektor entgegengesetzte Ziele
    --> Zusammenschluss mit der SPD sollte den Rückhalt in der Bevölkerung verstärken, wurde in den Westsektoren aber verhindert.


    Scheitern der Tagung des Außenministerrates im März und April 1947 über Fragen der Einheit Deutschlands, der Ruhrgebietskontrolle und der Reparationen sowie der tiefe ökonomische Einbruch in diesem Jahr verstärkten im westlichen Lager die Krisenerscheinungen
    am 5. Juni 1947 verkündeten die USA den Marshall-Plan zum Wiederaufbau der europäischen Staaten
    --> osteuropäischen Staaten lehnten die amerikanische Unterstützung ab
    --> Ost-West-Gegensatz wurde immer stärker vergrößert und schließlich begann der Kalte Krieg, besonders in Berlin wurden die Diskrepanzen zwischen Ost und West immer größer
    --> wirtschaftliche Bizone in Berlin wurde durch den Beitritt von französischen Gebiete am 20.2.1948 zu einer Trizone, Deutschland wurde wirtschaftlich geteilt
    Am 17. und 18.3.1948 befasste sich im Osten ein „Deutscher Volksrat“ mit der Ausarbeitung einer Verfassung für eine Deutsche Demokratische Republik
    --> Westen begannen einen Tag später Verhandlungen über einen Zusammenschluss der drei Westzonen zu einem einheitlichen Staatswesen
    --> Frage nach dem Sitz der Regierung wurde ein Streitpunkt, da sich in Berlin die Verhältnisse verschärften


    Währungsreform: wurden im Osten und Westen unterschiedliche Währungen eingeführt
    24.6.1948 wurden die Verkehrswege von und nach Berlin vollständig blockiert
    --> Demonstrationen in der Bevölkerung
    --> Blockade wurde aber erst am 4.5.1949 beendet
    --> Stadt blieb aber trotzdem wirtschaftlich gespalten


    1949 bis 1953 wurde der Westteil von Berlin Bestandteil der Bundesrepublik und der östliche Sektor wurde der DDR zugehörig. Beide Staaten wurden in die west- bzw. osteuropäische Staatengemeinschaft eingebunden.
    --> Berlin wurde als möglicher Regierungssitz ausgeschlossen


    --> Regierungssitz Bonn setzte sich gegen seine westdeutschen Mitbewerber durch (wann genau eigentlich? ich bin doch zu blöd, um das zu finden...)
    --> Vermeidung der Hauptstadtfrage im Grundgesetz sowie die Verwendung des Begriffs "Regierungssitz" statt "Hauptstadt" für die rheinische Stadt sollten ebenso wie die Verabschiedung des Grundgesetzes statt einer Verfassung, den provisorischen Charakter des neuen Staates betonen


    weltpolitische Lage Deutschlands allgemein:
    --> Gegensatz zwischen den Siegerstaaten in der Folgezeit
    --> Wettlauf um die Nutzung der Atomkraft und den Vorrang in der Erschließung des Weltraums
    --> bildete sich die „Dritte Welt“ der aus der Kolonialherrschaft entlassenen Völkern und strebt nach politischer Geltung
    In den Jahrzehnten nach Kriegsende bestimmten die USA und die UdSSR die Geschicke der Welt, Deutschland trat in den Hintergrund. Ihr Verhältnis zueinander wurde durch den „Kalten Krieg“ und das „Gleichgewichts des Schreckens“ gekennzeichnet.


    trotz der problematischen Situation oder gerade wegen ihr waren die Völker allgemein von der Hoffnung auf einen Weltfrieden erfüllt
    --> Gründung der Vereinten Nationen schien ihnen diesen Wunsch erfüllen zu können
    entstanden in Zusammenarbeit der gegen Deutschland verbündeten Staaten
    --> Ziele: Verwirklichung der Menschenrechte, eine Gleichberechtigung der Völker, die Sicherung des Völkerrechts und eine Besserung der allgemeinen Lebensumstände. Die UNO darf eine eigene Friedensgruppe aufstellen und kann deswegen wirksamer handeln als der Genfer Völkerbund von 1919.


    was fehlt, ist ein schöner Abschluss... :-/


    achja: falls jemand antwortet, bitte nicht zitieren, ich werde das später wieder löschen, falls meine Lehrerin sich mal umschaut im Internet - man weiß ja nie...


    was meint ihr, geht das so?

  • hi, brauchst du nicht unbedingt löschen. die inhalte des forums werden von suchmaschinen nicht erfasst. ausserdem gibt es zu der art und weise wie du die aufgabe löst nichts auszusetzen. ist doch nicht verboten andere um hilfe zu bitten. anders würde es natürlich aussehen, wenn du alles abschreibst - aber das tust du doch nicht...


    ich denke was du da zusammengetragen hast ist ziemlich umfangreich und von den fakten auch richtig. wichtig ist, dass die grundlagen für den 2. weltkrieg mit der kapitulation des 1. weltkrieges gelegt wurden. für deutschland war die zerstörung und die hohen reparationsforderungen die grundvoraussetzung für die wirtschaftliche stärke die sich nach dem 1. weltkrieg entwickelte. die einschränkungen der siegermächte waren nicht einschneidend genug. bestes beispiel: die halbherzig erschaffene demokratie.

  • die von dir erwähnten opferzahlen des 2. weltkrieges sind im vergleich zum 1. nicht vollständig.


    etwa 50-60 millionen menschen starben während des 2. weltkrieges weltweit, davon mindestens 20 bis 30 Millionen zivilisten, die durch luftangriffe, deportation, massenvernichtungslager und übergriffe der streitkräfte umkamen. etwa sechs millionen juden wurden opfer des nationalsozialistischen vernichtungskrieges. rund 20 millionen menschen mussten fliehen, wurden vertrieben oder als zwangsarbeiter verschleppt.


    zu deiner frage:
    mit der bundestagsentscheidung vom 3. november 1949 wurde bonn als vorläufige bundeshauptstadt bestätigt. damit hatte sich die kleine stadt gegen den rivalen frankfurt durchgesetzt. Zum einen mag der charakter des vergleichsweise kleinen und bescheidenen bonns, in anbetracht der allgemeinen situation der noch ganz jungen bundesrepublik, den auschlag gegeben haben. sicherlich war jedoch auch die nähe zum wohnort konrad adenauers, dem kleinen örtchen rhöndorf bei bad honnef, und die vehemente fürsprache adenauers für bonn von wesentlicher bedeutung.

  • danke für die Antwort! :)
    Naja, ich dachte mit dem Löschen eben, dass es besser ist, wenn sie denkt, dass ich das ganz ohne Hilfe einfach so geschrieben habe *g*


    Das mit den Grundlagen für den 2. Weltkrieg und das mit Bonn werde ich noch ergänzen.


    Die Daten zu den Opferzahlen des 2. WK stammen übrigens von unserer Lehrerin *g* - deswegen hatte ich da nicht weiter nachgeforscht. Ich werde jetzt dann aber doch die von dir nehmen - klingt souveräner!

  • deine angaben sind nur auf deutschland bezogen. es ist aber besser das gesamte weltweite ausmaß aufzuzeigen.


    wäre natürlich sehr dafür wenn du deinen beitrag nicht löscht. wenn du ihn löscht kann anderen die ein ähnliches problem haben nicht mehr durch deinen beitrag geholfen werden...


    glaube nicht, dass deine lehrerin auf dieses forum stößt. aber ist natürlich deine entscheidung.



    grüße, michael.