Religions-Vortrag Sophie Scholl

  • Hallo,


    nächste Woche muss ich einen Vortrag über Sophie Scholl halten. Aufgabenstellung ist Gott in der Biographie. Außerdem soll mitbearbeitet werden, inwiefern sie sich leidenschaftlich für andere Menschen eingesetzt haben. Vortragszeit sind max. 25 min. Im Folgenden habe ich bereits mal was ausgearbeitet. Vielleicht könntet ihr mir dazu noch einige Tipps geben? Danke.
    Im Übrigen wollte ich das Folgende als doc-Anhang beifügen, da kam bei mir die Meldung, dass der Upload fehlgeschlagen ist... warum das?


    LG, Sue


    Sophie Scholl und die Frage nach Gott (1941)


    • Religion bedeutete für Sophie ein intensives Suchen nach dem Sinn ihres Daseins, nach dem Sinn und Ziel der Geschichte
    • nachdenken und suchen, weil ihr die Normen und die Gesellschaft, in der sie lebte, suspekt geworden waren à sie ahnte, dass Gott in einem außerordentlichen Maß mit ihrer Freiheit zu tun hatte, sie herausforderte à diese Freiheit bekam für Sophie zunehmende Bedeutung
    • in jener Zeit totaler Unfreiheit öffnete ihr das Fragen nach Gott die Augen für die Welt, die sie umgab à d.h. es gab für sie keine Innerlichkeit, die es erlaubte, sich ins Private zurückzuziehen und dort die Katastrophe des Dritten Reiches und seines Krieges zu überstehen
    • Gott war die Einsicht in einen selbst; der Spiegel, in dem man sich noch am genauesten sehen und verstehen konnte
    • war damals das Wahre der Wahrheit, das Persönliche der Persönlichkeit und das Schöne der
    • außerdem war er der Inbegriff des Seins, der Sieg des Lebens über Tod und Zerstörung



    Lebensdaten


    • Sophia Magdalena Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg im heutigen Baden-Württemberg geboren
    • ihr Vater, Pazifist, war in Forchtenberg Bürgermeister einem Lazarett kennen gelernt
    • soziales Engagement, liberale und fortschrittliche Vorstellungen beherrschten das Denken und Handeln der Eltern und damit auch die Kindheit von Sophie (genoss eine christlich-humanistische Erziehung) à sie lernte in ihrem Elternhaus, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten
    • sie hatte ein stark ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, Mut zu protestieren und sich gegen Ungerechtigkeit zur Wehr zu setzen
    • war ein nachdenklicher Mensch
    • Sophie und ihre Geschwister verbrachten einen großen Teil ihrer Freizeit in der Hitlerjugend; gehörte dem Bund Deutscher Mädel an
    • ihr Vater hatte sie und ihre Geschwister vor dem Eingriff von Hitlers Regierung in die Freiheit der Meinung und des Glaubens gewarnt und deutlich gemacht, dass Hitler die Kriegsindustrie ankurbelt
    • Entstehung eines Konflikts mit der Hitlerjugend: konnte sich nicht mit dem Rassismus gegen die Juden abfinden à Distanz zum Gruppenleben in der Hitlerjugend
    • Nach Abitur im Jahr 1940 beginnt sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin à Grund: hoffte, dass diese als Ersatz für den Reichsarbeitsdienst anerkannt würde
    • April 1941: Dienst in einem Lager, danach noch 6 Monate Kriegshilfsdienst
    • Mai 1942: Studium der Philosophie und Biologie à sie wohnte zunächst im Hause von Professor Carl Muth; dieser war Herausgeber einer von den Nazis verbotenen Zeitschrift à es handelte sich um ein literarisch-philosophisches Blatt, das bei fortschrittlichen Katholiken in Deutschland hohes Ansehen genoss
    • Bücherverbrennung (bspw. von Thomas Mann, Remarque) à bereiteten der Vielleserin Sophie Scholl den Boden gegen den Nationalsozialismus+ es hatte sich herumgesprochen, dass Juden und geistig Behinderte von den Nazis brutal beseitigt wurden; Massendeportationen und -erschießung à alles das führte bei den Studenten um Hans Scholl zu dem Entschluss, in Flugblättern zum Widerstand gegen Hitler aufzurufen (Sophie Scholl nahm wohl schon bald nach ihrer Ankunft in München an den Besprechungen der Gruppe "Weiße Rose" teil)
    • Sophies Motivation im Widerstand aktiv mit zuarbeiten, wurde verstärkt durch Erfahrungen aus der Arbeit in einem Rüstungsbetrieb und die Gefängnishaft ihres Vaters, der verurteilt worden war, weil er Hitler "eine große Gottesgeißel" genannt hatte; außerdem besaß sie eine ausgeprägte pazifistische Gesinnung: gegen den Krieg + gegen jegliche Unterstützung der deutschen Soldaten durch Hilfslieferungen
    • Januar 1943: Flugblätter der Weißen Rose in vielen deutschen Städten
    • 18. Februar 1943: Hans und Sophie Scholl wurden gefaßt, als sie Flugblätter verteilten
    • dabei unternahm Sophie den verzweifelten Versuch, zur Schonung ihrer Freunde alle Vorwürfe auf sich zu nehmen à Taktik: unbeugsamer Bekennermut à Tod am 22.02.1943



    Verhörprotokolle


    Sophie Scholl:
    "Es war unsere Überzeugung, dass der Krieg für Deutschland verloren ist, und dass jedes Menschenleben das für diesen verlorenen Krieg geopfert wird, umsonst ist. Besonders die Opfer die Stalingrad forderte bewogen uns, etwas gegen dieses unserer Ansicht nach sinnlose Blutvergießen zu unternehmen.“


    „Ich gebe auch zu, bei meinen Besorgungen in der Stadt, in der Zeit vom 30.1.- 6.2.43 etwa, in 4 oder 6 Fällen Flugblätter "der Widerstandsbewegung" in Telefonkabinen, parkenden Autos etc. abgelegt zu haben. […] Jedenfalls führte ich zu dem angegebenen Zweck […] jeweils einige Flugblätter in meiner Handtasche bei mir, um gegebenenfalls bei günstigen Gelegenheiten davon Gebrauch machen zu können.“


    „Der Student Willi Graf […] war an der Herstellung und Verbreitung der Flugblätter in keiner Weise beteiligt.“


    „In meinem Übermut oder meiner Dummheit habe ich den Fehler begangen, etwa 80 bis 100 solcher Flugblätter vom 2. Stock der Universität in den Lichthof herunterzuwerfen, wodurch mein Bruder und ich entdeckt wurden. Ich war mir ohne weiteres im Klaren darüber, dass unser Vorgehen darauf abgestellt war, die heutige Staatsform zu beseitigen und dieses Ziel durch geeignete Propaganda in breiten Schichten der Bevölkerung zu erreichen.“


    „Einmal erinnere ich mich, haben wir uns eingehend mit der Frage befasst, ob die christliche und nationalsozialistische Weltanschauung miteinander in Einklang gebracht werden könnten. Nach einer längeren Debatte waren wir schließlich der übereinstimmenden Meinung, dass der christliche Mensch Gott mehr als dem Staat verantwortlich sein. Ein andermal wurde zwischen uns (mein Bruder, Graf und mir) ausgehend von den heutigen Kriegsereignissen, die Frage erörtert, ob der Mensch, besonders aber der christliche Mensch, der an die Gebote Gottes gebunden ist, töten dürfe, wie dies von den Soldaten an der Front verlangt wird. Hier kamen wir zu dem Ergebnis, dass auch der christliche Mensch im Kampf gegen den Feind töten dürfe, weil der Kämpfer nicht als Einzelperson für sein Tun verantwortlich sei, denn er handle ja als unselbständiges Glied einer übergeordneten Macht.“



    Augenzeugenberichte


    Elisabeth Hartnagel, geb. Scholl (Schwester der Geschwister):
    „Wir machten einen Spaziergang im Englischen Garten. Sophie sagte während des Spaziergangs, man müsse etwas tun, zum Beispiel Maueranschriften machen. ‚Ich habe einen Bleistift in der Tasche’, sagte ich. Sophie: ‚Mit Teerfarben muss man so was machen.’ Ich: ‚Das ist aber wahnsinnig gefährlich.’ Sophie, ablenkend: ‚Die Nacht ist des Freien Freund.’ … Am nächsten Morgen begleitete ich Sophie und Hans in eine Vorlesung […] in die Uni. Neben dem Eingang der Universität stand eine große Ansammlung von Studenten und starrte an die Mauer. Als wir näherkamen, sahen wir an dieser Mauer […] das Wort FREIHEIT angeschrieben. Mehrere Putzfrauen waren emsig bemüht, diese Anschrift abzuschrubben. … Im Weggehen sagte Sophie leise zu mir: ‚Da können sie lange schrubben, das ist Teerfarbe.’“


    Robert Mohr (Kriminalobersekretär bei der Gestapo; Vernehmungsbeamte von Sophie):
    „Ich versuchte mit letzter Beredsamkeit Fräulein Scholl zu einer Erklärung zu veranlassen, die letzten Endes darauf hinaus hätte laufen müssen, dass sie ideologisch mit ihrem Bruder nicht konform war, sich vielmehr auf ihren Bruder verlassen habe, daß das, was sie getan habe, richtig sei, ohne sich selbst über die Tragweite der Handlungsweise Gedanken zu machen. Sophie Scholl erkannte sofort, wo ich hinauswollte, lehnte es jedoch entschieden ab, sich zu einer solchen oder ähnlichen Erklärung bereitzufinden. Es war dies in der Tat vielleicht die einzige Möglichkeit […] Sophie Scholl wenigstens das Leben zu retten.“



    Literaturverzeichnis


    Das kurze Leben der Sophie Scholl/von Hermann Vinke. – 2. Aufl., 1986. – Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH, Ravensburg. – 191 Seiten. – ISBN 3-473-51553-1
    Die Weiße Rose/von Inge Scholl. – 3. Aufl., 1992. – Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main. – 132 Seiten. – ISBN 3-596-11234-6
    Die Weiße Rose/von Inge Scholl. – 9. Aufl., 2001. – Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main. – 206 Seiten. – ISBN 3-596-11802-6
    http://www.bpb.de/themen/5H3ZT…en_von_Sophie_Scholl.html
    http://www.bpb.de/themen/HKQ6B…und_die_Wei%DFe_Rose.html
    http://www.zitate-datenbank.se…tor/6490/1/sophie_scholl/
    http://www.sophiescholl.de.vu/
    http://religion.orf.at/projekt…02/ne030221_scholl_fr.htm

  • Liebe Sue


    Ich finde sehr gut, dass du stichwortartig dir Punkte notiert hast, die du dann in der Reihenfolge durch ein paar am Vortrag frei geformte Sätze aus deinem Wissen erörtern kannst. Bedenke aber, dass 25 Minuten für deine vielen Punkte ganz schön wenig sind, der Vortrag durch das zu schnelle herunterlesen deiner Notizen aber seinen ganzen Reiz verliert. Spreche lieber ganz langsam und mit deiner vollen Motivation, dein Publikum für die Materie zu begeistern, die wichtigsten Punkte an, sodass das Publikum angeregt und entzückt zuhause mehr über Sophie Scholl nachlesen geht.


    Es hat keinen Sinn genaue Zahlen der Lebensdaten oder komplizierte Zitate vorzutragen, da sie das Publikum langweilen und niemand etwas damit anzufangen vermag. Die Idee zitate in deinen Vortrag einfliessen zu lassen, finde ich aber sehr gut.


    Zwei Dinge, die ich dir auf den Weg geben möchte:
    - Beschränke dich auf das wesentliche und lasse Dinge offen, um die Neugierde deines Publikums zu wecken und damit es am Schluss auch noch Fragen gibt.
    - Bist du selber von Scholl begeistert und bringst du ein breites Wissen über sie mit, von dem du dem Publikum auch nur eine Messerspitze servieren kannst, wird dein Vortrag ein voller Erfolg werden. (Du wirst an der Uni noch feststellen: die besten Profs sind die, welche einen mit ihrer Begeisterung am besten anzustecken vermögen. Ist mein Interesse geweckt, werde ich die detaillierten Informationen zuhause nachschlagen.)