Landwirtschaft am bodensee

  • guten tag!!


    ich brauche dringend informationen über die landwirtschaft am bodensee.


    kann mir jemand die fragen bentworten, ob die Landwirtschaft am bodensee das Grund- bzw Trinkwasser gefährdet? (mögliche Gefahrenquellen)


    was für Präventionsmaßnahmen werden durchgeführt???



    vielen dank schon mal im voraus

  • das lässt sich pauschal ohne genaue Kenntnisse der Entnahmestellen sowie verlauf der Aquifere (Grundwasserleiter) nicht sagen.


    grundsätzlich hat ein eutrophierter See mit Grundwasserabfluss natürlich negative auswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers. durch verschiedene chemische Reaktionen sind auch reaktionsfreudige Fe-Ionen im eutrophierten Seewasser. gelangt das nun ins Grundwasser, so kann es an den Entnahmestellen dazu führen, dass die Rohre nach recht kurzer zeit "dicht" sind. weniger trinkwassergewinnung möglich bzw. aufwändigere instandhaltung.


    hm. vllt. was grundsätzliches zum Grundwasser:
    Grundwasser ist niemals statisch. Grundwasser fließt immer. aber: grundwasser fließt verdammt langsam.
    dann gibts auch unterschiede bei Seen. So können Seen vom Grundwasser gespeist werden. der Grundwasserspiegel liegt dann etwas höher als der Wasserspiegel im See. wenn du dann den see verunreinigst, bleibt das GRundwasser (da es zum see fließt) in der umgebung sauber.
    dann gibts auch den umgekehrten fall: der grundwasserspiegel ist niedriger als der Wasserspiegel im See. Wasser vom See fließt also ins Grundwasser.


    Entweder ist eine Fließrichtung des Grundwassers immer vorgegeben (natürliche Bedingungen) oder die Fließrichtung alterniert periodisch im Jahresgang (Wasserspiegel des Sees durch Regenfälle/Verdunstung schwankt).
    Oder aber auch: das Grundwasser wurde durch entnahmen so weit abgesenkt, dass es nun nicht mehr zum See hinfließt, sondern von ihm weg.
    aber: die erlaubten grundwasserentnahmemengen sind so konzipiert, dass etwas derartiges eigentlich nicht passieren sollte..


    auch noch wichtig:
    es gibt selten "das Grundwasser". vielmehr gibt es viele verschiedene Schichten im Boden, die Grundwasser leiten und oft nichtmal miteinander verbunden sind. sprich: man könnte einen Aquifer in 80m tiefe anbohren, der definitiv keine verbinung zum bodensee hat. schon kann aus dem bodensee auch ein Teersee werden dennoch is das Grundwasser ok.


    ja, also wie gesagt - so pauschal kann man das nicht beantworten und ohne konkrete Fakten kann ich das auch nicht. :)
    bzw nicht besser, als es eine suche im internet unter den stichworten "Bodensee" "Trinkwasser" und evtl "Eutrophierung"


    viel erfolg

  • danke für den beitrag.aber jetzt stellt sich mir noch die frage, ob das trinwasser vom bodensee aus dem grundwasser des bodensee-einzugsgebiet entnommen wird oder direkt aus dem see??

  • ja danke, das habe ich auch schon gelesen.aber auf einer anderen seite habe ich gelesen "das grundwasser stellt im bodensee-einzugsgebiet die wichtigste Quelle für die Grund- und Brauchwasserversorgung dar".
    was ist denn nun richtig?


    oder fließt das grundwasser des bodensee-einzugsgebiet in den bodensee? nachdem prinzip wie sie oben beschrieben haben?

  • Zitat

    Original von mäusle
    auf einer anderen seite habe ich gelesen "das grundwasser stellt im bodensee-einzugsgebiet die wichtigste Quelle für die Grund- und Brauchwasserversorgung dar".
    was ist denn nun richtig?


    der Satz sagt aus: im Einzuggebiet des Bodensees wird Grundwasser entnommen.
    Einzugsgebiet des Bodensees wäre streng genommen sogar weite teile der schweiz, da der rhein durch den bodensee fließt, aber oberhalb des bodensees natürlich von anderen flüssen wasserspende erhält, die dann wieder von bergquellen, und die wieder vom NS.
    insofern ist der bergriff "Bodensee-Einzugsgebiet" nicht eindeutig. er kann neben dem obigen hydrologischen eben auch anders definiert sein.


    Zitat

    Original von mäusle
    oder fließt das grundwasser des bodensee-einzugsgebiet in den bodensee? nachdem prinzip wie sie oben beschrieben haben?


    das kann ich nicht sagen. aber bei Entnahmestellen für Grundwasser bilden sich immer Senktrichter in der Grundwasseroberfläche. ähnlich wie bei einer guten alten sanduhr. unten nimmt man wasser weg, und von allen Seiten fließt es nach. die mächtigkeit des Senktrichters wird direkt von der Entnahmemenge und indirekt von der Porösität des Aquifers bestimmt. aber 60m vom Ufer entfernt is verdammt wenig. so gesehen wird in unmittelbarer umgebung der entnahmestellen die fließrichtung des Grundwassers aus dem Bodensee sein.


    was genau jetzt eine Eutrophierung des Bodensees (die ja de facto eigentlich vorhanden ist) für das Grundwasser bedeutet, ist eine Nitrit und Nitratbelastung, die, sofern sie über die Grenzwerte der deutschen Trinkwasserverordnung hinausgeht, auf eine nachbehandlung des trinkwassers hinausläuft. dann ändert sich meist auch der pH-Wert des gewässers, was änderungen in der ionenverteilung bewirkt...
    hm.
    kurz gesagt: unter bestimmten umständen ist eine aufwändige nachbehandlung des trinkwassers nötig. im schlimmsten falle muss TW-Gewinnung eingestellt werden.