autosomaler und gonosomaler Erbgang

  • und wieder eine frage *g*


    Also das Gonosomen Geschlechtschromosomen sind und Autosomen der Rest weiß ich.
    So recht weiß ich aber nicht was man unter einem autosomen und gonosomen Erbgang versteht.
    Ist ein autosomer Erbgang einfach ein Erbgang mit den "normalen" Chromosomen? Also z.B. die Erbgänge
    mit Genkopplung? Könnte ich mal ein Beispiel dafür bekommen? In meinem Buch steht zumindest unter dem
    Begriff nichts dazu.


    Über eine genauere Erläuterung zum gonosomalen Erbgang würde ich mich auch freuen, weil in meinem Buch nur folgendes steht (und ich mir nich sicher bin ob das fürs Abi
    reicht).


    Gene die auf dem Y Chromosom des Vaters liegen werden nur an den Sohn vererbt.
    Bestimmte Gene liegen nur auf dem X Chromosom, daher ist es möglich, dass bei einem männlichen Individuum einem rezessiven Gen kein Allel entgegen wirkt und das Merkmal
    ausgebildet wird. (Hemizygotie)


    Würde mich über Antwort sehr freuen...

  • ganz kurz beschrieben:


    jeder Erbgang, der sich mit der Vererbung von Genen beschäftigt, die auf Geschlechtschromosomen liegen, wird als Gonosomaler Erbgang bezeichnet.


    jeder Erbgang, der sich mit der Vererbung von Genen beschäftigt, die auf homologen, nicht-geschlechts-Chromosomen liegen, wird als autosomaler Erbgang bezeichnet.


    autosomaler Erbgang liegt vor, wenn du dich z.B. mit der Augenfarbe beim Menschen beschäftigen würdest, und sämtliche Gene, die zur Ausbildung der Augenfarbe herangezogen werden eben NICHT auf dem X und/oder Y-Chromosom liegen.


    klassisches Beispiel für einen gonosomalen Erbgang:
    Vererbung der Bluterkrankheit. hier liegt der Gendefekt ausschließlich auf dem X-Chromosom, ist aber rezessiv.
    Frauen leiden nur an der Bluterkrankheit, wenn beide X-Chromosomen das Merkmal aufweisen. ansonsten sind sie nur überträger, da die Ausbildung der Krankheit durch das andere intakte X-Chromosom verhindert wird.
    Bei Männern siehts da leider anders aus. die haben nur ein X-Chromosom und leiden daher unweigerlich an der Krankheit, sobald sie von ihrer Mutter ein "defektes" X-Chromosom mitbekommen haben.


    hemizygot: besitzt nur ein entprechendes Geschlechtschromosom (also nur 1Y und nur 1X)
    homozygot: beide geschlechtschromosomen mit identischen Genen ausgestatten (zum Beispiel oben: jede gesunde Frau und jede kranke Frau)
    heterozygot: gleiche Geschlechtschromosomen aber mit unterschiedlichen Genen ausgestattet (zum Beispiel oben: jede Frau, die Überträgerin ist, also nur 1 "defektes" X-Chr. besitzt)


    ansonsten schau einfach mal bei wikipedia.de nach. obwohl ich persönlich wohl nicht gerade als größter Fan durchgehen würde ;)



    zur Bluterkrankheit gibts bestimmt ne menge im netz. gerade weil es das paradebeispiel schlechthin für gonos.EG ist. in der russischen Zarenfamilie hatten ganz viele Söhne diese Krankheit und die mädchen wurden natürlich oft Überträger. Und wie es so läuft im Adel... wurde untereinander geheiratet und verkuppelt und die KRankheit quer durch Europa verschleppt bis nach Englang und sogar Spanien.
    ich hab jetzt leider nicht mehr den Elan, im netz selbst zu suchen, aber unter stichworten wie
    bluterkrankheit, Hämophilie, Romanows usw
    solltest du schon was finden, wenn du dich für das Thema interessieren solltest.


    Fürs abi gilt:nur nicht heiß machen lassen. die erfahrung hat gezeigt, dass nur in den seltensten Fällen die Abiturnote in den Prüfungsfächern mehr als 3 Punkte von den vorangegangenen Halbjahresnoten nach unten abweicht :)

  • Vielen Dank für deine Hilfe, ein paar Fragen hätte ich noch...


    „Frauen leiden nur an der Bluterkrankheit, wenn beide X-Chromosomen das Merkmal aufweisen. Ansonsten sind sie nur Überträger, da die Ausbildung der Krankheit durch das andere intakte X-Chromosom verhindert wird“


    In meinem Buch konnte ich was zur Bluterkrankkeit finden , allerdings ist die Sache, dass Frauen, die ein X Chromosom mit defekten Allel besitzen nicht krank werden, weil in den Zellen immer zufällig eines der beiden X Chromosome stillgelegt wird, sodass etwa die Hälfte der Zellen ein intaktes X Chromosom der Mutter besitzt und die andere Häfte ein intaktes von der Mutter.
    Da in der Hälfte der Zellen das Allel für die Bluterkrankheit auf dem intakten X Chromosom liegt, kann eine ausreichende Menge des Blutgerinnungsfaktors erzeugt werden und deshalb würde die Überträgerin nicht krank.


    Nun steht da gar nichts davon, dass der Gendefekt rezessiv vererbt wird, irgendwie verunsichert mich das. Während im Schroedel bloß steht „die Bluterkrankheit wird rezessiv und X-Chromosomen gebunden vererbt“...
    Hm, was stimmt denn dann? Oder wie kann man das in Zusammenhang bringen.
    Wie würde man denn einen solchen Erbgang aufstellen? Damit hätte ich irgendwie Probleme...


    Was ein autosomaler Erbgang ist weiß ich nun, nur bin ich mir auch nicht sicher wie man den darstellt... Ganz normal mit Kreuzungsquadrat nach Mendel? Diese „Chromosomenschreibweise“ ist mir bisher nur beim Kopplungsbruch bekannt.


    Hm, ja mit dem abi ist das so ne Sache, ich hab da ziemlich Angst vor auch wenn oft gesagt wird, dass das Ergebnis von den vorherigen kaum abweicht. Deshalb versuch ich das alles möglichst genau zu lernen, besonders bio... (darum auch die vielen fragen in letzter zeit ;) )
    Wobei ich Genetik versuchen werde jetzt nich mehr so genau zu lernen sonst schaffe ich für die anderen Fächer nichts mehr...


    Hm, noch eine Frage...
    Sollte man eine Ahnung von polygener Vererbung, multiplen Allelen, Modifaktion und Polyphänie haben, wenn man das eigentlich nicht durchgenommen hat?

  • Bluterkrankheit ist defenitiv rezessiv. denn ansonsten gäbe es nur kranke personen und keine überträger...




    wenn in dem buch steht, dass frauen mit nur einem defekten X-Chr. in der hälfte der zellen das defekte Chromosom aktivieren.. dann wird das wohl so stimmen...



    erbgang einfach mit dem hübschen Kreuzungsquadrat aufstellen. X, X', Y Y' - wie du willst


    wenn du zentralabitur hast, kann es nicht schaden, sich mal alles durchgelesen zu haben. bei dezentralem abitur reicht es, nur das zu können, was ihr durchgenommen habt.
    ferner würde ich es mit den Details nicht übertreiben. gerade transskription etc wird kaum im abitur in dieser tiefe verlangt werden. das sind nichtmal fragen im Examen bzw bei der Diplomprüfung...