Alles Eitel von Andreas Gryphius....

  • hiho leute,
    ich soll eine Gedichtsinterpretation über das oben genannte gedicht von andreas gryphius verfassen.wenn ihr mal den text lesen wollt,hier eine website:
    http://www.allnacht.de/autoren/gryphius/es_ist_alles_eitel.php


    ich habe jetzt dazu schon eine Einleitung verfasst:
    Das Sonett ,,Es ist alles eitel" von Andreas Gryphius beschäftigt sich mit einem Thema was uns heute noch betrifft!Damit meine ich die Eitelkeit,wohin man schaut überall zählt das Äußere."Kleider machen Leute" das äußere ist wichtiger geworden als jemals zuvor. Jeder rennt den Idealen der Moderbranche hinther,jeder möchte ,,in" sein.Aber bei diesen Gedicht besteht ein ganz andere Hintergrund.Nämlich den eines Krieges (dreißigjähriger Krieg).Dieser Ausspruch "alles ist eitel" heißt: alles ist vergänglich (lat. "vanitas" = Vergänglichkeit) ist im Barockensinne gemeint!


    das wäre meine einleitung...
    schreibe jetzt noch den rest!!!


    cya,Patrick

  • Hey du!


    Hm... also ich würde den Bezug eitel = Äußerlichkeit weglassen.
    In diesem Gedicht geht es vielmehr darum die Vergänglichkeit (-> "schatten", "wind", "staub" ) aufzuzeigen, was du ja auch schon erkannst hast und stark an den 30 jährigen Krieg binden solltest.
    Taten vergehen so schnell wie ein Traum, woraus man schließen kann, dass sie nie Realität waren. Daran könntest du dann mit der Epochenzuordnung anknüpfen...


    In dem Gedicht werden positive und negative Assoziationen gegenübergestellt. Auf diese Antithetik würde ich auch noch näher eingehn.


    Hm haben das letztes Jahr mal im Unterricht gehabt, wenn du Probs hast beim Schreiben, dann sag bescheid, vielleicht find ich meinen Hefter noch. :)


    Grüße,
    Priscylla



    [size=-2].. irgendwie geht bei mir der Link nich, liegt das an mir? :rolleyes: [/size]

  • so bin endlich fertig geworden,wenn du das schon behandelt hast wäre echt nett,wenn du dein hefter finden würdest,weil brauche jeder gute note=)


    Das Sonett ,,Es ist alles eitel" von Andreas Gryphius beschäftigt sich mit einem Thema was uns heute noch betrifft!Damit meine ich die Eitelkeit,wohin man schaut überall zählt das Äußere."Kleider machen Leute" das äußere ist wichtiger geworden als jemals zuvor. Jeder rennt den Idealen der Moderbranche hinther,jeder möchte ,,in" sein.Aber bei diesen Gedicht besteht ein ganz andere Hintergrund.Nämlich den eines Krieges (dreißigjähriger Krieg).Dieser Ausspruch "alles ist eitel" heißt: alles ist vergänglich (lat. "vanitas" = Vergänglichkeit) ist im Barockensinne gemeint!


    Die Überschrift das Gryphius Gedichts deutet schon darauf hin, dass das behandelte Thema ein schreckliches ist und verweist auf den 30-jährigen Krieg und die durch ihn verursachten Missstände in der Bevölkerung. Im ersten Quartett wird sofort mit einer Aussage über die Bevölkerung begonnen, die mit dem Correctio „gantz/ja mehr denn gantz verheret!“ (Zeile 1) und dem Ausrufezeichen den Leser erst einmal ernüchtert. In den folgenden zwei Zeilen wird mit Hilfe von Metaphern das damalige Kriegsgeschehen beschrieben: „die rasende Posaun“, „Das vom blutt fette schwerdt“, „die donnernde Carthaun“. Man fühlt sich durch die Adjektive, die das ganze anschaulich und imposant wirken lassen direkt in das Geschehen der Schlacht versetzt. Die Auswirkungen und die Verwüstung des Landes sind logische Konsequenzen. Im vierten Vers sagt das lyrische Ich aus, das alle Kräfte und Vorräte aufgezehrt sind. Es handelt sich hierbei aber wohl nicht um den allgemeinen Erschöpfungszustand, oder eine Tristesse, sondern um die Verpflegungsüberfälle die damals kriegsüblich waren (vgl. Maurice Ashley). Gryphius dürfte als sechsjähriger Junge in Glogau solche Plünderungen miterlebt haben. Die Plünderungen und die Zerstörung der Stadt bedeuten somit auch Heimatverlust. Das zweite Quartett steigert und verallgemeinert das erste Quartett. In den ersten beiden Zeilen dieses Quartetts “ Die türme stehn in glutt / die Kirch ist vmbgekehret. // Das Rahthaus ligt im graus“ wird einerseits, wie es wörtlich dasteht die Zerstörung des Landes konkretisiert, andererseits durch Allegorien deutlich, das eben nicht nur diese drei Gebäude den Brandschatzungen zum Opfer gefallen sind, sonder die drei Bereiche für die sie stehn, nämlich der militärische, der religiöse und der politische jeglicher Grundlage beraubt sind. Mit der umgekehrten Kirche, wird wohl Bezug auf den häufigen Wechsel der Konfession genommen, der damals im 30-jährigen Krieg üblich war. „Cuius regio, eius religio“. Mit der Antithetik „die starcken sind zerhawn“ „Die Jungfrawn sindt geschändt“ wird das Geschehen auf die allgemeine Bevölkerung ausgeweitet, da zwischen der Jungfrau und dem Starken, Krieger die ganze Spanne der Bevölkerung passt. Das Quartett endet mit „und wo wir hin nur schawn // Jst fewer/pest/vnd todt der hertz vndt geist durchfehret“. Es wird deutlich das man absolut Macht- und Hilflos war. Man konnte nicht wegsehen und dieses Gräuel wurde Bestandteil von einem. Die Hilflosigkeit die im ganzen Gedicht vorherrscht und die Situation hat Gryphius selbst wohl wieder miterlebt. 1628 wird Glogau durch kaiserliche Söldner besetzt und zwangsrekatholisiert. 1631 brennt es bis auf 60 Häuser ab und zwei Jahre später gibt es eine Pestepedemie in der Region.
    Die inhaltliche Zäsur, die meist im ersten Terzett beginnt bleibt völlig aus und Gryphius steigert die Spannung weiter. Mit den Hyperbeln „Hier durch die schantz vnd Stadt / rint alzeit frisches blutt.“ und „als vnser ströme flutt //Von so viel leichen schwer / sich langsam fortgedrungen.“ wird deutlich das der Krieg bei der Bevölkerung immer präsent war. Durch die Aussage „Dreymal sindt schon sechs jahr“ deutet Gryphius den Zeitpunkt des Kriegsbeginns an (3*6=18; 1636-18=1618), der 1618 mit dem Prager Fenstersturz begann. Es ist anzunehmen, das Gryphius ausreichen politisch informiert war. Im zweiten Terzett wiederholt Gryphius noch einmal die Leiden seiner Zeit und stellt ihnen aber immer voran, das es etwas noch schlimmeres gibt, auch schlimmer als der Tod. „Doch schweig ich noch von dem was ärger als der todt. // Was grimmer den die pest / vndt glutt vndt hungers noth“ Er gipfelt dann in der Aussage das das schlimmste der abgezwungene Seelenschatz vieler seiner Landsleute ist. Dieser Seelenschatz ist vom heutigen Standpunkt aus betrachtet die fehlende Religionsfreiheit. Für Gryphius als gläubigen Christen könnte er aber auch die fehlende Nächstenliebe in seiner Zeit sein, da es während des Krieges darauf ankam sich selbst über die Runden zu bringen und man nicht auch noch Gelegenheit hatte sich um andere zu kümmern. Das damalige Weltbild stützte sich darauf, dass alles auf Erden vergänglich, eitel sei, und man nur das Jenseitige von Dauer ist. Durch die fehlende Nächstenliebe ließen sich aber keine Schätze im Himmel, also im Jenseits ansammeln, wie es im alten Testament geschrieben steht.
    In diesem Gedicht beschreibt und verarbeitet Gryphius seine Kindheitserlebnisse, die für die damalige Zeit typisch sind. Das religiöse Thema ist Bestandteil vieler Gryphiusgedichte und drückt die Wichtigkeit des freien, festen Glaubens aus. Damit wird aber auch klar, dass das Vanitas-Motiv ebenfalls häufig in den Gedichten enthalten ist, um dem religiösen Motiv Vorschub zu gewährleisten. Obwohl Gryphius die Zerstörung und das Geschehen so konkret und anschaulich beschreibt, und in seinen Augen alles eitel und vergänglich war, überrascht es uns heute doch, das kein bisschen Kritik an den Kriegsparteien im Gedicht enthalten ist. Für unsere heutige Vorstellung ist diese Weltbild nicht vermittelbar. Es stellt sich aber auch die Frage, warum Gryphius dieses Gedicht geschrieben hat, wenn es dann doch sowieso nur eitel war überhaupt Gedichte zu schreiben.



    ps:link geht nicht leider...