Imperialismus, Kapitalismus

  • ...schreiben morgen ne Klausur und irgendwie liegt mit Geschichte net so besonders. Also am besten irgendwie alles, was ich so bekommen könnte, sprich... kurze mis mittellange erklärung was, wann, wie , durch wen oder so etwas in der Art... passiert ist und was das überhaupt so ist!!!

  • Da hilft meist ein Lexikon :D
    Imperialismus
    Imperialismus (lat. imperium = Herrschaft, Reich) bezeichnet zunächst das Streben eines Volkes bzw. Staates nach Herrschaft über andere Völker oder Staaten, also die Schaffung und Ausdehnung eines größeren Herrschaftsbereiches (Imperium) auf Kosten unterlegener anderer Völker. Der neue Nationalismus der europäischen Industriestaaten steigerte sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts rasch zum Imperialismus. Die nationalen Bewegungen forderten von den eigenen Regierungen, dem britischen Beispiel nachzueifern und sich ebenfalls mit dem Erwerb von Kolonien ein Weltreich zu schaffen, und wurden dabei von einer breiten Öffentlichkeit in ihren Ländern unterstützt. Großbritannien hatte seinen Machtbereich in der Welt durch Inbesitznahme überseeischer Territorien ausgebaut. Nun wirkten auch die übrigen europäischen Großmächte bei diesem imperialistischen Weltmachtstreben mit: Russland und Frankreich, die neuen Nationalstaaten Deutschland und Italien, bald auch die außereuropäischen Mächte USA und Japan.
    Das Verlangen nach Kolonien wurde zunächst mit wirtschaftlichen Aspekten begründet: Die heimische Industrie wollte neue Absatzmärkte gewinnen und neue Rohstoffquellen erschließen. Für die ständig wachsende Bevölkerung in den industriellen Ballungsgebieten ver sprach man sich billige Nahrungsmittel. Als Legitimation für den rigorosen Landerwerb in Übersee hielt man missionarisches Gedankengut bereit; den »unterentwickelten« Völkern in Afrika und Asien sollten die Segnungen der europäischen Zivilisation und Kultur nahe gebracht werden, auch christlich-religiöses Sendungsbewusstsein wurde als Rechtfertigung des brutalen machtpolitischen Vorgehens angeführt.
    Zugleich wurde der Herrschaftsanspruch der Imperialisten mit der anmaßenden These von der Überlegenheit der weißen Rasse begründet und von den pseudowissenschaftlichen Argumenten des Sozialdarwinismus vom Recht des Stärkeren unterstützt. Es entwickelte sich schließlich ein erbitterter Konkurrenzkampf der Großmächte untereinander, ein hektischer Wettlauf um die noch nicht verteilten, bisher »freien« Gebiete, zuerst in Afrika, später auch in Asien und Ozeanien. Das Ringen der Großmächte um den besten »Platz an der Sonne«, um die strategisch günstigste Weltmachtstellung führte immer wieder zu gefährlichen Krisensituationen, etwa zwischen Großbritannien und Frankreich in Afrika, zwischen Briten und Russen in Asien, zwischen Russland und Japan in Ostasien, zwischen den USA und Spanien in Lateinamerika.
    Die Kritik am Imperialismus der Mächtigen entzündete sich zuerst an dem militärischen Aufwand und wurde zunehmend getragen von der in Europa um die Jahrhundertwende rasch erstarkenden, gegen Rüstung und Militarismus aufbegehrenden Arbeiterbewegung.
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