• hmm, erörterung. Michael? wie war das bei uns in den Deutschstunden? rumsitzen und Stadt-Land-Fluß spielen statt Erörterung auszuarbeiten? ;)
    egal.
    Also Als Nachteile fallen mir ein:
    - kosten (wir zahlen auch ohne einsatz, aber mit einsatz noch mehr!)
    - Gefahren (für die Bundies)
    - sinnlosigkeit (entweder ist Laden schon tot, oder sie bekommen ihn nie)
    - wobei jeder krieg ja im prinzip sinnlos ist
    - der terror wird dadurch nicht bekämpft, es könnten eben jene kranken Hirne auf die Idee kommen, ihre anschläge auf alle beteiligten des Krieges auszuweiten


    "Vorteile" (sofern es sie gibt)
    - Hilfe für die Amis (haben den deutschen nach dem krieg auch immer "geholfen".....)
    - die Antiterror-truppen haben dank den deutschen mal gutes Personal
    - sobald deutsche in A. sind, dürfte das interesse auch nach Wochen noch gegeben sein (interesse der Menschen am Krieg/an der Berichterstattung)
    - die Deutschen Soldaten dürfen mal zeigen, was sie können (oder auch nicht können).....
    - Schröder würde das Gesicht wahren (uneingeschr. Solidarität)
    - apropos Politik: so wie es aussieht reicht ja die bloße Abstimmung über einen Einsatz schon aus, um wilde spekulationen über evtl. Neuwahlen (wegen Vertrauenfrage) zu führen. Der wirtschaft tun derartige Unsicherheiten nicht unbedingt gut...


    so, mehr fällt mir jetzt nicht ein. das wäre meine Wertung. du kannst die Stichpunkte selbstredend auch in eine andere Kategorie stellen.
    Das ich weniger Nachteile als Vorteile habe, deutet nicht darauf hin, dass ich den einsatz befürworte.
    es kommt auf die Gewichtung an.
    ausserdem wäre der Aspekt der "humanitären hilfe" auch noch anzusprechen. Wobei sich hier auch wieder alles ums liebe geld dreht. ich persönlich habe bisher nur mitbekommen, dass die USA ihr gelben (sorry, nun blauen) Futterpakete abwirft. Meines Wissens beteiligt sich kein anderes Land an einer humanitären hilfe. Warum immer Deutschland???
    Matthias

  • Da wär noch was!


    Also, ob die Amis "uns" nach dem Krieg geholfen haben, darüber möchte ich jetzt keine Diskussion anfangen.


    Aber eines ist sicher, die Amis wollen ihre selbstzugewiesene Rolle als Weltpolizei weiter spielen. Dabei ist es ihnen ganz egal ob sie völkerrechtlich gesehen "illegal" eingreifen und zeigen, wie sie mit der Welt umgehen (Sie tun so als ob die Erde ihnen gehört und als ob sie machen könnten was sie wollten. Weitere Beispiele sind ihr "Umweltschutz" oder auch


    Ein Nachteil sollte man aber noch anführen.
    Ich habe neulich(11.11.2001) ein Interview mit Saif al-Islam Gaddafi (29), dem 2. Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar el-Gaddafi, gesehen. Er warnte Deutschland vor einer Beteiligung an den amerikanischen Militärschlägen.
    Und sagte, dass Deutschland, bei den islamischen Terroristen (z. B. Bin Laden), bis jetzt nicht als Quelle „allen Übels“ den sie beklagen angesehen wird. (Geschweige den Ziel von Anschlägen) Das könne sich aber nach dem Stellen einer Kampftruppe für Afghanistan ändern. Er sagte außerdem, er sei überrascht, dass es in England, das die USA von Anfang an militärisch unterstützt, bisher keine solchen Attentate gegeben habe. Gaddafi sieht die Lage bereits eskaliert. Der Religionskrieg habe längst begonnen. Es sei doch offensichtlich, dass die islamischen Länder auf der Seite der Afghanen stehen und europäische Länder an der Seite Amerikas. Die gesamte arabische, islamische Bevölkerung verstehe diesen Feldzug als eine Aktion gegen alle islamischen Länder.


    Ein ähnliches Interview stand auch in der Welt am Sonntag.


    Übrigens hat die Arabische Liga am Wochenende (04.11.2001) Osama bin Laden kritisiert und ihm das Recht abgesprochen, im Namen der Moslems zu sprechen und zum Dschihad aufzurufen.


    Cepheiden

  • Henrik? Mal zur geschichte, da nach 1990 nur noch von Deutschland (und nicht mehr von ost und West im politischen Sinne) die Rede ist/sein darf, kann ich durchaus behaupten, die amis hätten UNS nach dem Krieg geholfen. Immerhin haben die alliierten (offiziell) die Forderungen nach reparationszahlungen zurückgenommen. Im gegensatz zu den Roten... ;)

  • Mit "uns" wollte ich Deutschland nicht wieder in Ost und West teilen. Sonder lediglich zum Ausdruck bringen, dass die Amis ebenfalls auf ein wirtschaflich und politisch stabiles System in Deutschland "angewiesen" waren, zu sie damit auch ein an die USA angepasstes Wirtschaftssystem nach Deutschland brachten.

  • interessante diskussion! blacksheepdeluxe lass dich nicht unbedingt von der anti-usa-stimmung anstecken...


    bild (am besten ohne "bild" ) dir deine eigene meinung, das ist für die erörterung wichtig.


    kurz meine persönliche meinung - würd´ gern mehr schreiben, aber mir fehlt die zeit.


    ich bin absolut gegen jeden angriff auf afghanistan, besonders in der art und weise wie er jetzt verläuft. die gefühle der amerikaner - wut und hass dominieren ganz klar - kann ich gut verstehen. aber deswegen ein ganzes land anzugreifen und alle westlichen länder in diesen konflikt mit hineinzuziehen ist völlig daneben. aus meiner sicht galt der angriff aufs wtc allein den usa und evt. den russen. nur durch deren politik in der vergangenheit sind terroristen wie bin laden entstanden. diese länder sollten endlich mal über ihre vergangenheit nachdenken und nicht blind drauf losbomben.


    was mich richtig wütend macht, besonders hier in deutschland ist diese völlig übertriebende solidarität mit den kriegstreibern - verdammt, warum werden millionen für die usa gespendet und so gut wie nichts für afghanistan? wahrscheinlich wird mit den 50.000 fresspaketen für 8 mio. einwohner schon genug solidarität gezeigt...


    ich möchte jedenfalls, dass den usa mal ganz kräftig auf die finger geklopft wird. so kann und wird es nicht weiter gehen können.


    als nachteil für den eintritt deutschlands in diesen krieg, ist es wichtig zu erwähnen, dass der innere politische zusammenhalt gefährdet wird. den grünen ist es ganz und gar nicht recht in einen solchen krieg einzutreten. spd und cdu müssen verstehen, dass freundschaft nicht uneingeschränkte unterstützung sondern vielmehr kritische auseinandersetzung bedeuten muss. einen freund hält man von fehlern ab - deutschland muss den mut finden angebrachte kritik an den usa zu üben.


    dieser nord-süd-konflikt wird uns noch sehr viele jahre begleiten...



    gruss, michael.

  • so, hier noch ein paar links:


    http://www.weltchronik.de/aktuell/010911_binLadenOsama1a.htm
    interessante einführung, um zu verstehen wie es soweit kommen konnte. ist teilweise ein bisschen schwierig zu verstehen, aber trotzdem pflichtlektüre.


    http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,163910,00.html
    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,161478,00.html
    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,160709,00.html
    keiner in deutschland traut sich den mund aufzumachen und denen die sich trauen wird er verboten. bestes beispiel ulrich wickert.



    http://www.spiegel.de/kultur/g…aft/0,1518,161444,00.html
    interessantes interview mit günter grass


    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,167587,00.html
    innenpolitische lage


    sonst bei http://www.spiegel.de noch ein bisschen herumstöbern.



    gruss, micha.

  • Super Leute, DANKE!! Ist echt nett von euch, mir so gute Argumente zu liefern!
    Ich persönlich kann den Einsatz der Bundeswehr auch nicht vertreten! Was bis vor 55 Jahren in Deutschland war, wissen wir alle! Wir sollten uns wirklich von kriegerischen Auseinandersetzungen fern halten! Ich glaube alle anderen Länder können (oder müssen) das verstehen! Und genau das war auch unser Argument, warum wir die Amis nicht im Kosovo unterstützt haben, und damals wäre dringenderer Handlungsbedarf bestanden als jetzt in Afghanistan!
    Ich hoffe nicht, daß die USA mit Hilfe europäischer Kräfte den Krieg auf den Irak ausbreiten wollen. Dann wird´s gefährlich...