Punk als Avantgarde

  • Hiho


    ich muss zu diesem Thema ein Kurzreferat halten und hab nicht wirkliche Ideen, wieso es Avantgarde ist.
    Die einzigen Gründe die mir einfallen sind das sich daraus Hardcire und Gothic entwickelt hat und das nie zuvor die Kleidung so wichtig war.

  • Doch, Punk ist auch avantgarde. Wenn man sich aller Klischees bedient wird man recht gut fündig. Ich beziehe mich ejtzt auf Die Ärzte und Tote Hosen in den 80ern.


    Kleidung und Frisur waren damals dementsprechend. Aber auch deren Musik. Manche Lieder von den Ärzten stehen auch heute noch auf dem Index. Ich sage nur: "Claudia". Und da sich die Ärzte in so manchem Lied dem Sex mit Tieren hingaben, ist dies durchaus als avantgarde zu bezeichnen. Sie rebellierten damals gegen die Gesellschaft und eckten so manches mal an. Auch Lieder, in denen über Rache gesungen wurde ("zu Spät", "Ein Song namens Schunder", Ärzte) waren bis dahin tabu. Eigentlich kann man Punkmusik als Rockmusik bezeichnen. Im Schundersong allerdings kommen auch Posaunen vor.



    MfG

  • Achso gut, nee das das als Avantgarde ist war mir scho klar, ich dachte nur, dass es vielleicht noch andere Dinge gibt, die das aus machen


    also kleidung, und die themen der songs...


    gut, thx =)

  • Die Avantgarde in der Musik versucht sich von den alten richtigen Vorstellungen der Parametern der Musik (Melodie, Rhythmus, Harmonik, Instrumente, Dynamik) zu lösen und neues zu schaffen. (Wikipedia)

  • Also Avangarde bedeutet ja soviel, wie Vorhut Vorkämpfe um übertragenen sinn auch Schrittmacher.


    Und das ist der PunkROCK garantiert.


    Mal abgesehen von den Ärzten und den Toten Hosen die wohl die bekanntesten deutschen Bänds sind die zumindest im Punk/Punkrock ihre Wurzeln haben, gibt es zig Bands die keiner kennt.


    Punk als Gesellschaftliche Bewegung entstand in den 1970ern als Subkultur. Ihre Musik war u. a. Punkrock. Kurze Songs mit meist politischen Aussagen. Die Musiker wollten sich abgrenzen von den Artrock Musikern und den anonymen Geschäftsleuten in den Chefetagen. Denn deren Musik wiedersprach ihren sozialen Erfahrungen und hatten ihre ursprüngliche rebellische Kraft längst verloren. Die Reaktion darauf war eine radikalen Ablehnung der bis dahin für die Rockmusik gültigen klanglichen und technischen Standards. Ein "Kult des Dilettantismus, der rituellen Stilisierung des Hässlichen, ein kompromissloser Nihilismus".


    Punk und Punkrock waren also Rebellionsbewegungen in der Gesellschaft und in der Musikindustrie. Die Punker benutzten den Punkrock als Sprachroch für ihre Frustration und Abscheu gegenüber dem System.


    Fazit:
    "Punk Rock returned rock & roll to the basics -- three chords and a simple melody. It just did it louder and faster and more abrasively than any other rock & roll in the past."


    Quelle: http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=77:204

  • Achso, Punk etwickelte sich aus seiner Subkultur heraus (ich glaub die Sex pistols mit Anarchy in the UK 1997 haben dafür wohl das meiste getan) Es folgte eine Flut von Bands und unterschiedliche Stilrichtungen (HArdcore, New Wave, Queercore bis hin zum Punk revial, Emo und den seit den 1970er existierenden Indie-Rock). Punk beeinflußte die Musik der nachfolgenden Jahre wenn nicht Jahrzente wie damals Rock'n'Roll.


    Es gibt sogar Leute die in Punk eine künstlerische Stilrichtung sehen und sie mit Dada vergleichen

  • thx =)
    entstehung und so hab ich
    und da ich punk hör habsch denk ich mal genug musikbeispiele
    und ärzte und toten hosen sind klasse, aber obse musikalisch nochsoviel mitm punk haben, ich würd sie jedenfalls nicht als paradebeispiel nennen :D


    hatte halt nur meiner meinung zu wenig gründe warums avantgarde ist, aber nu habsch genug


    danke nochmal =)

  • so dann noch eine frage


    was sind denn so die merkmale von punk


    also was ich bisher hab:


    schlagzeug, bass, leadgitarre, noch ne gitarre kA wie sich das nennt, und nen sänger
    so dann meist nur wenig akkorde, viele verzerrte gitarren m it rückkopplungen und so
    dann meist strophensongs, mit leichten texten
    das singen ist mehr schreien
    nicht viele soli
    schnell und laut^^


    jo.. noch was?

  • hmm... sehr schönes thema für mich als skinhead. denn aus den punks sind die skins entstanden. ca. 20 jahre später wurden (leider) beide subkulturen von poltisch motivierten unterwandert. es blieben wenige unpolitische übrig, wovon sich anfang der 90er auch noch ein großer teil die raverszene und später noch die gabberszene gründeten.


    insofern ist punk ein großer avantgard gewesen der heute noch stark prägend ist.


    und neben den luschencombos von den ärzten und hosen gibt es noch viel bessere und vor allem unkomerziellere bands, was dem punk ja viel mehr entspricht:
    broilers,
    volxsturm,
    Zaunpfahl,
    Wizo,
    Loikämie,
    Terrorgruppe,
    Bad Religion,
    NofX
    .
    .
    .



    Ich könnte noch einige mehr nennen, aber leider ist dein referath ja wohl schon gewesen.



    achja, noch ein paar merkmale zum punk:
    Viele bands gehen prinzipiell nur betrunken auf die bühne, überhaupt ist alkohol ein wichtiges thema in der punkszene, und wie schon genannt, unkomerziell sein ist vielen punks sehr wichtig sowie die massenmedien zu boykottieren da diese nur gehirnwäsche an einem vornehmen und lügen verbreiten (deshalb muss ich mir auch immer anhören dass ich ein faschist wäre...).

  • Also nochmal was zu Speedys Beitrag


    Es stimmt Skinheads und Punks sind beide in den 1970ern in GB entstanden. Beide bildenten dort eine Subkultur und ihre Mitglieder waren hauptsächlich sozial unterprivilegierte Jugendliche, die gegen das damalige "System" rebelierten. Sie wollten auffallen und schockieren.
    Allerdings waren Skinheads von Anfang an eher gewalltbereit, da sie sich unter anderem durch eher als männlich angesehene Verhaltensmuster definierten. Die Punks hingegen waren wie ich oben schon schrieb dagegen politischer motiviert.


    Irgendwann wurden, wie Speedy sagte, beide Subkulturen politisch "unterwandert". Und wenn man sich die ursprünglichen Subkulturen anschaut, dann sieht man auch warum die einzelnen Gruppe von den jeweiligen politischen Richtungen benutzt wurden.


    Die politische Spaltung der Skinheads begann übrigens mitte der 1970er in GB.


    Wie man aber an dieser Veränderung sieht kann man nicht die derzeitige Kultur nutzen um die Aufgabenstellung zu bearbeiten. Auch die Aussage, dass Alkohol ein wichtiges Thema ist, ist nicht neutral gesehen. Auch wenn dies heute oft der Fall ist, muss es nicht heißen dass damals dies auch so war. Alkohol ist und bliebt eine Massendroge die vorallem in sozial schlechter gestellten bereichen konsumiert wurden. Ich weiß zwar nicht wie das in der Skinhead-Szene heute ist, vorallem weil Skinheads in Deutschland nur mit rechtsradikalen faschistischen Skinheads gleichgesetzt werden. Aber ich denke Alkohol ist dort auch ein Thema.


    Andere Skinheadbewegungen wie „Gay Skinhead Movement“ sind in Deutschland nunmal nahezu unbekannt.


    So und um mal wieder zum Thema zu kommen. Hier geht es um Punk als Musikrichtung. Und die unterscheidete sich am Anfang stark von den Skinheads. Mittleweile gibt es in den bewegungen soviele Untergenres, dass auch diverse Überschneidungen nicht ausbleiben. Übrigens machten Skinheads anfang der 1970er eher Reggae-Musik und das unterscheidet sich doch stark von den eher einfach gestallteten kurzen Punk-Rock der Anfangsjahre. Punk früher und heute ist experimentell, aber das steht bereits alles oben.
    Wenn man nicht aus der Szene ist kennt man meist eh nur "kommerziellen" Punk a la Ärzte, Hosen usw. Die orentieren sich aber meist weniger am ursprünglichen Punk und ist auch nciht als musikalische Avantgarde zu sehen. Müssen sie ja auch nicht.


    Da sind Bands wie die Fehlfarben besser geeignet. Noch besser kann man das an den jeweiligen Bandgeschichten sehen, die die Anfänge der Musiker zeigen. Damals ging man einfach und hat Musik gemacht. Viele konnten nichtmal ansatzweise ein Instrument spielen oder Noten lesen. Einen netten Einblick gibt der Kurzfilm "Charleys Girls". "Charleys Girls" war die erste Band der Fehlfarben Sängers Peter Hein.


    Fazit: Punk ist Aventgarde. Man sollte sich aber von der politischen Orientierung der in der öffentlichkeit präsenten Punks lösen um darüber zu reden.


    P.S. Bad Religion ist im Übrigen auch nicht weniger kommerziell als Die Ärzte oder die Toten Hosen. Das kommt nunmal mit dem Erfolg. Es ist aber ein unterschied ob man sich vermarktet wie Brittany Spears oder ob man Platten verkauft und diverse nebenprpojekte hat. Und wenn ich eine Band sehe wie Die Ärzte, die trotz ihrem "kommerziellen Erfolg" heutzutage Konzerte gibt, die eigentlich immer 3 Stunden gehen und das bei Kartenpreisen von 15 €. Dann kann ich nur wenig von Kommerz sehen. Klar sie sind keine "richtigen" Punks mehr. Aber Kommerz sieht anders aus.

  • Also Cepheiden, dein Beitrag strotzt teilweise nur so vor fehler.


    1. sind die Skins der ersten Stunde nicht unbedingt sozial unterpreveligierte gewesen sondern einfach Arbeiter. Als beispiel nenne ich mal Ska-P - El vals de obrero (Der walzer der arbeiter)
    Die RaggSkeamusik der ins nennt sich Ska und leitete sich vor allem aus den schwarzen arbeitern in Gb ab die übrigens nicht wenig an der skinhead kultur mitwirkten (allein deswegen widersprechen sich rechte "skins" schon selbst). Außerdem entstanden beide szenen ende der 60er, zum teil verstanden sie sich als gegenbewegung zu den hippies. Stichwort "Workers of 69"
    und die politische spaltung der skins wurde maßgeblich skewdiver unterstützt. sie gründeten irgendeinen verein der mittlerweile weltweit viele anhänger hat. zuviele!



    Gut, das mit dem Alkohol ist wohl eher ein aktuelles thema, war damals vielleicht nicht so der fall. ka - bin auch erst 19 ;)


    und das skinheads heute in deutschland leider oft mit rechten gleichgesetzt werden liegt an der massenmedien die man tunlichst vermeiden sollte da bei denen eh nur müll rauskommt. immerhin sind 2/3 aller skins in D unpolitisch motiviert.



    zu dem komerz von Belafarinrod und den hosen:
    wer eine eigene sendung auf mtv laufen lässt um "intime einblicke ins privatleben" zu zeigen, bei der comet-verleihung auftritt und absolut miserabelen merchandise verkauft ist für mich ein komerz. und dass sie nicht mehr viel mit punk gemeinsam haben wissen ja auch alle, ist aber soweit auch nciht schlimm.



    Cheers & Oi

  • Also strotzen scheint der Beitrag ja nicht vor Fehlern zumindest erwähnst du in deinem Beitrag nur 1 oder 2.


    Übrigens die Bezeichnung sozial unterprivilegiert ist schon richtig. Arbeiter in Fabriken und Bergwerken bilden nunmal die soziale Unterschicht der heutigen Industriestaaten. Und genau diese bzw. deren Kinder sind die die jenigen, die damals die größte Gruppe der Skinhead- und Punk-Bewegung waren. Das sich dazu auch sozial besser gestellte gesellten, die aus der Mittelschicht kamen bezweifelt keiner.


    Ja die Bewegungen kamen schon Ende der 1960er auf, dass sie eine Art Gegenbewegung zu den Hippies die ja aus Amerika kommen sein sollen ist mir neu. Ich schließ es aber nicht aus. Allerdings seh ich recht wenig Konflikte der beiden britischen Subkulturen und den Hippies. Egal


    Und das Die Ärzte und die Hosen schon seit mindestens 15 Jahren eher Punk-Pop als alles andere machen ist auch klar. Darüber brauchen wir uns nicht streiten. Zumal es reine Ansichtssache ist wann und wo der Kommerz anfängt.

  • Also der Begriff "Workers of 69" ergibt bei Google einen Treffer der aber überhaupt nichts mit Punks Hippies oder Skinheads zu tun hat.


    Hast du eine URL die das auch nur ansatzweise belegt was du oben geschrieben hast?

  • Beides, Workers und Spirit of 69. beide begriffe werden oft in liedtexten genannt und sind in der szene gebräuchlich um sich von dem abschaum der rechten zu distanzieren.


    hab dich dann wohl falsch verstanden bei "sozial unterpreviligierten" - klingt für mich so nach assis die nicht lesen und schreiben können. deshalb find ich arbeiter besser. naja, egal.


    und dass die rechten tendenzen schon ende der 60er aufkamen ist mir ganz neu. sicherlich gab es vor skrewdriver ein paar rechte kleine gruppierungen. aber damals war das ganze noch nicht so bekannt und die skins waren einfach nur skins udn keine faschisten.


    erst ian stuart fing richtig damit an das ganze in faschistoide ecken zu drängen. und erst von da an waren die skins in der öffentlichkeit die "rechten".



    so, dass dazu


    bai

  • Ich hatte nirgends geschrieben das die rechten bewegungen schon ende der 1960er in die skin szene kamen. im gegenteil ich hatte ausdrücklich mitte der 1970er geschrieben


    und wie gesagt "workers of 69" find ich nirgends