§14b ZDG = Aupair im Ausland?

  • Hallo zusammen,
    für mich ist es jetzt auch an der Zivi-Zeit, und ich überlege zzt., wie ich denn da herum kommen könnte.
    Es ist ja wohl so, dass man nicht eingezogen wird, wenn zwei Geschwister "vollen Zivil-/Katastrophenschutz oder anderen Dienst im Ausland" (sinngemäß §14b ZDG) getan haben.
    Bei mir ist es jetzt so, dass mein Bruder beim Bund war und meine Schwester ein Jahr lang als Aupair im Ausland war.
    Kann mir jemand sagen, ob Aupair auch als "voller Dienst im Ausland" gilt?
    Danke!

  • das kann ich mir nicht vorstellen.


    du solltest die zivi-zeit als eine nützliche zeit betrachten. du hast ein jahr zeit gemeinnützige arbeit zu vollrichten. das ist keine verlorene zeit!!! sowohl dir als auch der gesellschaft bringt es etwas... ich für meinen teil, möchte meine zivi-zeit nicht missen.

  • Au pair zählt definitiv nicht zum "anderen Dienst im Ausland" gemäß §14b ZDG. Damit sind soziale Dienste bei Kirchen oder Entwichlungshilfeorganisationen im Ausland gemeint. Quasi also ein Zivildienst im Ausland. Wenn deine Schwester also in Afrika z.B. bei einer Kirche "au pair" gemacht hat, und dort notleidende Kinder versorgte, ja dann ginge es.


    Hier mal der Link zum Bundesministerium:
    [URL=http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche/zivildienst,did=6474.html]http://www.bmfsfj.de/Politikbe…zivildienst,did=6474.html[/URL]


    (2. Link bei Google mit der Suche §14b ZDG )


    auch hier mal noch was:
    [URL=http://www.bmj.bund.de/jur.php?ersdig,14b]http://www.bmj.bund.de/jur.php?ersdig,14b[/URL]

  • generell kann ich mcih da dem lieben Michael nur anschließen.
    du magst es vergeudete Zeit ansehen - doch wenn du dich um einen vernünftigen Platz bemühst und vielleicht schon ein Studienziel ins Auge gefasst hast, so kann dies eine wertvolle Ergänzung sein.


    hast du noch kein Ausbildungsziel, geben dir die 9 Monate wertvolle Überbrückungszeit...


    Matthias


    PS: Im gegensatz zu Micheal bin ich nicht in den Genuss von Zivildienst gekommen - ich habe mich für die andere Seite entschieden und bin im Nachhinein betrachtet damit nicht schlecht gefahren, da ich mind. schon 2 Nebenjobs definitiv auf Grund meiner tätigkeit bei der lieben Bundeswehr bekommen habe.
    und ich kenne Zivis, die ebenfalls auf Grundlage ihrer Zivildienstes Nebenjobs zur Finanzierung des Studiums erhalten haben...


    PPS: und auf Exkursionen während des Studiums macht es sich einfach bezahlt, wenn man mal eine gewisse militärische Grundausbilung genossen hat
    :D

  • Also ich habe schon oft über den Sinn oder Unsinn vom Zivildienst diskutiert und kann da nur immer wieder anführen, dass meine Vaterlandsliebe dann doch nicht so weit geht, dass ich mehr oder weniger kostenlos für den Staat arbeite, während ich schon längst an der Uni sein könnte (und da dem Staat wahrscheinlich mehr bringe), Erfahrung hin oder her.
    Aber naja, ich will jetzt nicht rumdiskutieren, führt wohl kein Weg dran vorbei, also werde ich das beste draus machen.
    Danke euch für die Infos!

  • Zitat

    Original von Gerkorn
    Also ich habe schon oft über den Sinn oder Unsinn vom Zivildienst diskutiert und kann da nur immer wieder anführen, dass meine Vaterlandsliebe dann doch nicht so weit geht, dass ich mehr oder weniger kostenlos für den Staat arbeite, während ich schon längst an der Uni sein könnte (und da dem Staat wahrscheinlich mehr bringe), Erfahrung hin oder her.
    Aber naja, ich will jetzt nicht rumdiskutieren, führt wohl kein Weg dran vorbei, also werde ich das beste draus machen.
    Danke euch für die Infos!


    Also das mit der Vaterlands-/Mutterlandsliebe ist eine ärmliche Ausrede, mit Liebe hat das nichts zu tun. Wenn du dich verpflichtet fühlen würdest dein Land zu verteidigen, dann würdest du Zeit- oder Berufssoldat (naja oder wenn du keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast machst du einen auf Unteroffizier, aber egal). Mehr oder weniger kostenlos arbeiten tust du da auch nicht. Kaum aus der Ausbildung raus ist der GWD doch schon vorbei. Anders sieht es sicher bei vielen Zivistellen aus.


    Das es für Viele Zeitverschwendung ist und durch ein früher begonnenes Studium auch früher arbeiten kann und so seinen Teil zur Gesellschaft beträgt ist stark Fall abhängig und diskussionsbedürftig. Viele studieren so vor sich hin, anderen wird das Studium durch starre Reglen unnötig erschwert und wieder andere studieren Sachen, mit denen sie später eh keinen Job bekommen.


    Fakt ist:
    - Zum Bund heute eh nur noch jeder dritte genommen wird.
    - Entscheidest du dich aber für Zivi, machst du Zivi!
    - Die Verzögerung von Abi zum Studium durch den GWD kann auf ein Semester begrenzt werden. Hängt natürlich davon ab ob dein Studienfach auch im Sommersemster startet.



    Mein Tipp: Mach GWD, startet ihn früh und schau in deiner Einheit schnell wie du an eine Stelle kommst die dir gefällt und frag dann einfach mal bei den Verantwortlichen.


    P.S. Außer du fühlst dich nicht unserem Vaterland sonderen dessen Benachteiligten verpflichtet, dann mach Zivi

  • wurde die Regelung, den Wehrdienst stückeln zu können eigentlich wieder abgeschafft?


    Es gab zumindest mal eine Zeitlang die Möglichkeit, nicht die vollen 9 resp. 10 Monate am Stück dienen zu müssen.
    ich glaub das waren 3 Monate am Stück einmalig und den rest dann kleckerweise...
    oder waren das 6 Monate am Stück mind? ?(


    und glaub mir, Bundeswehr hat den ultimativen Sozialisierungs- und Bildungsfaktor. Denn du lernst meist zum erstenmal auch Menschen vom anderen Ende der Intelligenzleiter näher kennen :rolleyes:
    das prägt!


    und wenn du es geschickt anstellst, musst du nichtmal eine Waffe benutzen :D
    glaub mir ;)



    und wie gesagt - nutze die Zeit als GWDler oder Zivildienstleistender, um praktische Erfahrung zu sammeln. Du wirst noch früh genug bermerken, dass es potenziellen Arbeitgebern auch darauf ankommt, dass du überhaupt schonmal praktische Erfahrung in einer längerfristigen Beschäftigung hast. Und damit meine ich nicht 2 Monate Praktikum bei irgendeiner Firma.
    Mit der Besetzung einer (richtigen) Zivildienststelle / Wehrdienststelle beweist du verantwortungsbewusstes Arbeiten (wenn du mit behinderten arbeitest, bist du ja auch für die verantwortlich) und auch Teamfähigkeit.


    kannst dich aber natürlich auch bei der Musterung ... uhm ... aussortieren lassen :))

  • *grins*, jetzt geht das ja doch wieder los...
    Ich habe mich für Zivildienst entschieden, weil für mich der Zivildienst gegenüber dem Wehrdienst das kleinere Übel ist (ich bin einer, der die Begründung auch ernst gemeint hat - solls ja auch hin und wieder mal geben...). Den Wehrdienst habe ich aus Gewissensgründen abgelehnt, was natürlich nichts mit dem Zivildienst zu tun hat, sprich: WENN ich schon "dienen" muss, DANN mache ich wenigstens was sinnvolles, also kommt für mich die GWD-Idee auch nicht in Frage (trotzdem danke für den Tipp!). Dabei räume ich ja durchaus ein, dass der Zivildienst auch irgendwo "sinnvoll" ist, allerdings stört mich eben die miese Bezahlung für ja doch recht harte Arbeit. (Mal abgesehen davon: Wenn man davon ausgeht, dass ein junger Akademiker ungefähr 40000€/Jahr verdient, kann man sich ja mal ausrechnen, wie viel Geld man verloren hat, wenn man in Rente geht, das geht an die 100000€ (ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, soll ja aber nur als Beispiel dienen)).
    Außerdem verliere ich durch den Zivildienst knapp zwei Jahre, da meine Studienrichtung (Physik) nur im WS startet, sprich, ich kann erst im WS 07/08 anfangen.
    Die Frage, ob ich als Akademiker dem Staat mehr bringe als Zivi ist wahrscheinlich mehr oder weiniger Auslegungssache, ich denke aber dass ja, da ich ständig höre/lese, dass händeringend Physiker gesucht werden (die Wertung zwischen Physiker und Zivi will ich jetzt mal nicht vorwegnehmen).


    Naja, ist ja auch egal, ich werde nicht drumherum kommen, also werde ich mich dann auch brav ausbeuten lassen. :)

  • Zwei Jahre verloren durch Zivildienst? Halt ich zwar für ein Gerücht , aber noch ein Grund GWD zu machen.


    Das mit der Waffe kann ich auch fast bestätigen, ist aber bei Weitem nicht die Regel.


    So und nu noch was generelles. Zivildienst ist durchaus sinnvoll, würde man den GWD und somit auch den zivildienst abschaffen. Hätte das deutsche sozialsytem ernsthafte Probleme, die sind aber auch nur dadurch entstanden, weil sich alle an die billigen Arbeitnehmer gewöhnt hat. Aber egal.


    Das mit den 40.000 €/a als Akademiker ist auch nicht wirklich überall. Frag mal nen Sozialpädagogen oder Germanisten :D. naja wenn du das Physikstudium schaffst und gut bis sehr gut bist kannst du fast von 40.000 €/a als Anfangsgehalt ausgehen. Aber das auch nur in der freien Wirtschaft (Großunternehmen).


    Nunja Physiker werden gesucht, aber auch nur die das nicht unbedingt leichte Studium auch schaffen? ;)
    Und deine Gehaltseinbußen kannst du immer noch mit besonderer Karrierehingabe ausgleichen :O

  • nun gut - eine Zivistelle mit Bezug zur Physik wird sich schwerlich finden lassen.


    in deinem Fall würde ich dir entweder nahelegen, die totalverweigerung in betracht zu ziehen oder 6 Jahre THW-Mitgliedschaft :D


    könntest gleich mal in Sachsen anfangen - denen scheint das Wasser da ja bis zum Hals zu stehen. Daher: Kopf nicht hängen lassen, Cepheiden :D


    nun, da für dich Bund definitiv keine Alternative zu sein scheint (mit dem von Henrik erwähnten vorteilen des "nicht jeder wird eingezogen"), wirst du vermutlich nicht umhinkommen, irgendwann in deinem Leben Zivi ableisten zu müssen. entweder vor dem Studium oder nach dem Studium oder mittendrin.



    PS: die "dem Staat entgeht dies und das" ist tatsächlich eine milchmädchenrechnung. je länger du als "Physiker" arbeitest, desto größer ist die wahrscheinlichkeit, auch mal erwerbslos zu werden. in diesem Fall zahlt dir der Staat, basierend auf deinen letzten Monatsgehältern eine sehr gute unterstützung. somit liegst du dem staat dann eher auf der Tasche... :rolleyes:



    so gesehen kann dir hier keiner begründete Hoffnungen machen. tut mir leid - ist aber so. vielleicht solltest du auch mal die "schicksale" anderer leute sehen. Schüler, die 13 Jahre lang die schule besuchen durften, vielleicht dummerweise im August geboren wurden und so erst mit 7 zur Schule kamen, noch 10 Monate Wehrdienst leisten mussten und bei der vergabe der Studienplätze beim ersten mal in die röhre schauten, weil die liebe ZVS der meinung war: "nö, du nicht"
    apropos: du bist dir sicher, dass du den NC für Physik erfüllst? ich will damit nicht sagen, dass dem nicht so sein würde, doch bevor du dich hier heiss machst und am ende mit 5 negativ-bescheiden von 5 versch. unis dastehst... weil dann haste mind. auch ein Jahr verloren.
    dein zivi dauert jetzt 9 Monate. du könntest im August anfangen und wärst Anfang Mai draussen. demnach verlierst du nur 1 Jahr
    wenn du eine Uni findest, die auch im SS mit Physik startet und idealerweise eine Zivistelle vor Ort findest...
    einen Monat zivi & gleichzeitig studium ist durchaus machbar. Immerhin steht dir soviel Urlaub zu, dass du, wenn du alles auf einmal nimmst, quasi einen Monat frei hast.
    wenn dir dein Studium so wichtig ist - such dir eben ne uni. die im SS anfängt


    viel erfolg und viel spass.



    achja, bei der Bundeswehr bestünde natürlich die möglichkeit, eine geeignete verwendung für dich im bereich Maschbau, Wartung, oder techn. allgemein zu finden - praxisbezug bis zum abwinken.
    aber hast ja gesagt - ausgeschlossen für dich

  • Gerkorn schrieb:

    Zitat

    Außerdem verliere ich durch den Zivildienst knapp zwei Jahre, da meine Studienrichtung (Physik) nur im WS startet, sprich, ich kann erst im WS 07/08 anfangen.

    das stimmt nicht. Ich studiere Physik in Dresden und dort konnte man auch bisher immer im Sommersemester anfangen. Hätte bei mir mit dem Wehrdienst sogar zeitlich hingehauen, da ich Ende März fertig war und im April das Studium los ging. War mir aber zu stressig, innerhalb ein paar Tagen alles zu erledigen, inkl. Umzug, Anmeldung, usw. Hatte mich daher entschieden im WS zu starten.


    Wenn du schon im SS starten kannst, "verlierst" du ein halbes Jahr. Wenn du erst im WS startest 1 Jahr. Wo da die 2 Jahre sein sollen, verstehe ich auch nicht. Angnommen du machst dieses Jahr Abi (Juni), dann kannst du im Juli z.B. Bund oder Zivi anfangen und bist im März mit Bund fertig. Zivi dauert etwas länger. Selbst wenn du erst diesen Sommer frei machst und deinen Dienst z.B. im Oktober beginnst, schaffst du es rechtzeitig bis zum WS. Wie gesagt, auf jeden Fall kannst du ab Oktober 2007 anfangen. Macht also 1 Jahr "Verlust".


    Matthias schrieb:

    Zitat

    apropos: du bist dir sicher, dass du den NC für Physik erfüllst?

    Es gibt kein NC für Physik. Wäre mir auch neu, dass die einen eingeführt hätten. Physik studieren so wenige (auch wenn es in den letzten Jahren ein bisschen gestiegen ist), dass man keinen NC braucht. :D


    Zitat

    könntest gleich mal in Sachsen anfangen - denen scheint das Wasser da ja bis zum Hals zu stehen. Daher: Kopf nicht hängen lassen, Cepheiden

    Ich bin ja zum Glück außer Reichweite. Ich hoffe nur, dass mein ehemaliges Wohnheim nicht schon wieder absäuft, denn da will ich ab Herbst wieder rein. :rolleyes:


    Zitat

    je länger du als "Physiker" arbeitest, desto größer ist die wahrscheinlichkeit, auch mal erwerbslos zu werden.

    Das gilt aber für alle Berufe. Als Physiker ist das Risiko sogar etwas kleiner. Hoffe ich zumindest. :(

  • hm, tatsächlich, Physik ist hier in Physik im letzten Semester auch ohne NC gewesen. Obwohl von Seiten der Hamburger Uni die Studienrichtung natürlich offiziell zulassungsbeschränkt mit NC angegeben wird.
    und: auch hier startet man im SS und WS. Vermutlich lassen sie einfach alle bewerber zu, weil sie wissen, dass nach dem 4. Semester ohnehin 30% aufgehört haben :rolleyes:


    und Interstar, du hast natürlich recht, wenn du sagst, dass die wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, auch für andere Berufe gilt. Klar - aber Gerkon wollte nunmal Physik studieren. und am liebsten nach 7 Semestern fertig sein und schon einen Job in der Tasche noch vor dem Vordiplom.
    Um für die Rente zu arbeiten - von der er nichts hat, weil wir bis dahin alle an den folgen des Treibhauseffektes zugrunde gegangen sein werden, oder vorher alle unheilbar krank geworden sind duch GVOs oder wir irgendwann zu der Erkenntnis kommen, dass revolutionäre Ideen wie im Film "Soylent Green / 2022... die überleben wollen" umgesetzt werden müssen... oder die westlichen industrienationen endlich einsehen, dass es nicht gut sein kann, sich 60 Jahre lang mit künstlichen Aromen, geschmacksverstärkern und sonstigem Chemiekrempel zuzudröhnen :D


    das durchschnittsalter für den Berufseinstieg in Deutschland liegt bei 27. wenn du es mit 26 schaffst bist du schon viel "besser" als der durchschnitt :P
    betrachte dein Studium als Möglichkeit - so viele andere kostenlose Veranstaltungen/Vorlesungen/Kurse, die du besuchen kannst...