Bachelor/Master vs. Diplom

  • Hallo!
    (Mich interessiert mal eure Meinung.)


    Da das deutsche Diplom im Ausland - bzw. die meisten Diplome, egal wo erworben, international nicht anerkannt werden -, ersannen (schlaue) Politiker verschiedener Länder ein internationales Diplom. Herausgekommen waren der Bachelor,- und der Masterabschluß. Ich habe mir nun überlegt, ob es nicht allgemein sinnvoller wäre, das Diplom abzuschaffen, anstatt eine zweigleisige Bildungspolitik zu manifestieren, bzw. gleich einen Bachelor,- oder Master anzustreben. Immerhin kann man schon mit seinem Bachelor sein Wissen auf dem Arbeitsmarkt anbieten - und das nach nur 3 Jahren Studium. Interessanter Weise gibt es Leute, die der Bachelor/Master verwirren, da sie mit diesen Abschlüssen nichts anzufangen wissen. Somit gibt es meiner Erfahrung nach weniger Studenten in der jeweiligen Fachrichtung, als im gleichnamigen Diplomstudiengang.


    Grüße & auf Hoffnung eurer Meinung
    oe-floppy

  • Zwar ist im Ausland der Bachelor/Master bei Unternehmen bekannter, allerdings nicht unbedingt in Deutschland. Hier genießt das Diplom immer noch einen hohen Stellenwert. Zum einen kennen viele kleine und mittelständische Unternehmen den Master gar nicht oder nicht den Unterschied (oder Gemeinsamkeiten) zw. Master und Diplom. Deswegen setzen viele Stundenten, bei den Fächern wo beide Abschlüsse möglich sind, noch auf das Diplom. Einfach weil man in Deutschland noch damit bessere Chancen hat.


    Zum anderen gibt es international gravierende Unterschiede was die Qualität und Anforderungen des Bachelor/Master-Abschluss angeht. Für das Diplom gibt es wenigstens in Dtl. einheintliche "Standards" (in dem Sinne von Vergleichbarkeit).
    Zum Glück gibt es in Europa große Anstrengungen den Bachelor und Master auf ein gemeinsamen Level zu heben.


    Ich denke 2 verschiedene Systeme müssen nicht sein und schaden auf Dauer nur. Da der Bachelor/Master international weit verbreitet ist, sollte man meiner Meinung auch darauf setzen. Zumal er mit 2 vollwertigen Abschlüssen die von der Industrie dann (hoffentlich) anerkannt werden interessante Möglichkeiten bietet.

  • Also, dass das deutsche Diplom im Ausland völlig unbekannt ist möchte ich ernsthaft bezweifeln. Sicher tuen sie Unternehmen mit diesem Abschluss schwer und würden lieber Bachalor/Master Studenten haben aber auch als Diplom Student hat man im Ausland ganz gute Chancen. Natürlich hauptsächlich bei internationalen (Groß-)unternehmen.


    Wo ihr gerade bei den Unterschieden zwischen den Studiengängen sind.
    Was sicher ist, ist dass ausländische Unternehmen NICHTS mit den Kürzeln FH (Fahhochschule) oder BA (Berufakademie) anfangen können.

  • Hallo!


    Ich habe gehört das Bachelor nicht so gut ist. :(
    Also das ist besser ist wenn man seinen Master macht.


    Aber was ist wenn man in diesen Studiengang keinen Master machen kann.
    Dannnn ist das docj eignetlich schwachsinnig zu studieren, wenn man mit Bachelor nicht soviel machen kann.


    Könnt ihr mich mal bitte aufklären, wie das so läuft!


    Vielen Dank


    Gruß Andi23

  • Hmm, also normalerweise dürfte es keinen Studiengang geben, wo es nur einen Bachelor gibt. Evtl bietet eine Uni den Masterstudiengang nicht an, aber dann gibt es garantiert andere Unis, wo man den machen kann.


    Für die Begriffserklärung erstmal das hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bachelor
    http://de.wikipedia.org/wiki/Master


    Kurz gesagt ist der Bachelor ein berufsqualifizierender Abschluss. Das bedeutet, dass man mit dem Bachelor-Abschluss in die richtige Arbeitswelt einsteigen kann. Das Bachelorstudium dauert 3-4 Jahre. Das Ziel ist es alle Grundlagen des Studienfaches vermittelt zu bekommen. Das es aber modular aufgebaut ist, kann man hier schon innerhalb des Studienfaches Prioritäten setzen.
    Abgeschlossen wird das Bachelorstudium meistens mit einer Bachelorarbeit über ein spezielleres Thema.


    Der Masterstudiengang ist ein Vertiefungsstudium. Man kann sich also in seinem eigentlichem Fachgebiet oder aber auch in einem ganz anderem Fachgebiet in einer speziellen Richtung weiter vertiefen. Abgeschlossen wird es mit einer Masterarbeit.


    Manchmal ist es auch möglich mit einem sehr guten Bachelorabschluss gleich zu promovieren, also den Masterstudiengang zu überspringen.


    In vielen Ländern gibt es hohe Studiengebühren, sodass eine Entscheidung ob man nur Bachelor macht oder noch den Master ranhängt auch vom Geld abhängig ist. Ebenso sind die Masterstudienplätze begrenzt, sodass oft nur die besten des Bachelorjahrgangs zum Master zugelassen werden.


    Zur Bedeutung in der Berufswelt:
    Wie es in Dtl. aussehen wird, weiß ich nicht, aber in den Ländern wo es das System schon länger gibt, ist es keine "Schande" nur den Bachelorabschluss gemacht zu haben. (Es machen mehr Leute Bachelor als Master).


    Zum einen ist es so, dass du mit dem Bachelor dein Studium abgeschlossen hast und damit anfangen kannst zu arbeiten. Die Arbeit muss nix mit dem eigentlichen Studium zu tun haben. (Teilweise ist es ja schon heute so - auch in Dtl. -, dass man später in einem Beruf Arbeit, der mit dem Studium oder vielmehr der Spezialisierungsrichtung bzw. Diplomarbeitsthema nix mehr zu tun hat.) In so einem Fall, braucht man also gar keine Spezialisierung sondern nur die "Grundkenntnisse".
    Des weiteren wird man oft noch in der Firma weiter ausgebildet.
    Hat man also einen Bachelor in Wirtschaft, kann man trotzdem natürlich bei Banken, Versicherungen, etc. arbeiten. Evtl. anfallende Spezialbereiche werden dort dann vermittelt. Das gleiche gilt auch z.B. für die Ingenieuerswissenschaften. So besitzt ein Bachelorabsolvent der Elektrotechnik ebenso alle Kenntnisse um umfangreich im Bereich der Elektrotechnik zu arbeiten.
    Schwieriger wird es, wenn es in den Bereich der Forschung geht. Hier sind oft Spezialisten für ein Fachgebiet gefragt, also mind. mit Masterabschluss (was ungefähr mit dem Diplom vergleichbar ist) oder gar Doktor. Das gilt wiederrum für alle Bereiche.
    Ganz ganz vereinfacht könnte man sagen, dass, wenn man eine große Firma betrachtet, der Abteilungschef (Gruppenchef, Entwicklungschef, etc.) einen Masterabschluss hat, und die einzelnen "einfacheren" Mitarbeiter einen Bachelor.
    In Wahrheit ist es natürlich viel komplexer und Rangfolgen in Unternehmen sind nicht nur von der Unternehmensgröße (Kleinbetriebe vs. Multitkonzerne) sondern auch immer von der persönlichen Leistung abhängig.


    Jetzt mal das ganze kurz an Japan erklärt, weil ich mich damit auskenne, aber nicht weiß, ob man das so allgemein z.B. auch auf die USA übertragen kann.


    Hier in Japan gibt es keine normales Ausbildungssystem, also direkt nach der Schule eine Lehre oder betriebliche Ausbildung zu machen. Daher studieren fast alle Jungendliche. Die meisten schließen das Studium mit dem Bachelor ab. Danach geht es in die Berufswelt, wobei dann erst in den Firmen noch die eigentliche Ausbildung (spezialisiert auf die Firma, oft "Learning on the job" oder zwischendurch ab und zu Tages- bzw. Wochenseminare) stattfindet.
    Masterstudienplätze gibt es im Vergleich zu den Bachelorabsoventen nur wenige. Begründen kann man es damit, dass Masterabsolventen entweder in die universitäre Forschung gehen (Uni, Forschungsinstitut), die Promotion anstreben oder aber in die Forschung bzw. Management von Unternehmen wechseln. In allen Bereichen ist der Bedarf von solchen Spezialisten geringer als der Bedarf von "normalen" Arbeitern.
    Auch es ist immer vom Fachgebiet abhängig. So ist der Bedarf hier in Japan für Masterabsolventen in Germanistik natürlich sehr viel geringer, als z.B. für Physiker.
    So kenne ich jap. Studenten die einen Bachelor in Germanistik haben und nun als Sachbearbeiter bei einem jap. Ölkonzern, in der Verwaltung von IKEA oder einem Spielzeugvertriebsfirma arbeiten


    Also: Bachelor ist keinesfalls schlechter als Master. Das spätere Einkommen kann natürlich schon davon abhängen, nur was bringt es wenn man in einem Fach einen Master hat, und es keine Verwendung dafür gibt.
    Wie die Akzeptanz in Dtl. für Bachelor und Master wird und was sich daraus dann ergibt, ist aber glaube ich noch nicht absehbar.


    Andere Meinung sind natürlich gerne Willkommen. :)

  • Zitat

    Original von Interstar
    Zur Bedeutung in der Berufswelt:
    Wie es in Dtl. aussehen wird, weiß ich nicht, aber in den Ländern wo es das System schon länger gibt, ist es keine "Schande" nur den Bachelorabschluss gemacht zu haben. (Es machen mehr Leute Bachelor als Master).


    Das liegt abe runteranderem auch daran, dass die Universitäten bei weitem nicht für alle Bachelor-Absolventen auch einen Master-Platz vorsehen. Also es ist nicht gewollt, dass alle den Master machen.


    Zitat

    Original von Interstar
    Also: Bachelor ist keinesfalls schlechter als Master. Das spätere Einkommen kann natürlich schon davon abhängen, nur was bringt es wenn man in einem Fach einen Master hat, und es keine Verwendung dafür gibt.
    Wie die Akzeptanz in Dtl. für Bachelor und Master wird und was sich daraus dann ergibt, ist aber glaube ich noch nicht absehbar.


    Bachelor ist auf jedenfall "schlechter" als Master. Denn ohne Bachelor oder einen anderen Hochschulabschluss wurd man für ein Master-Studium nicht zu gelassen. Ob es für die Einzelperson schlechter ist muss man sehen welche Ambitionen diese hat. Die Promotion nur mit Bachelor wird zumindest in Deutschland eher selten sein. Dafür wird in Zukunft der Master die Zugangsberechtigung darstellen.


    Die Frage derzeit ist also Bachelor oder Diplom. Zur Zeit würde ich noch von Bachelor abraten. Einfach aus dem Grund, dass die Studiengänge noch sehr jung sind und die Organisation für diese in den Unis eher schlecht als recht ist. Dies wird sich aber relativ rasch legen, wenn die ersten Versuchskanninchen ihren Abschluss haben. In Zukunft wird das Diplom meiner Meinung nach aussterben. Die Akzeptanz für den Bach./Mast. wird auch bei den mittelständlichen Unternehmen in Deutschland deutlich steigen (bis jetzt kennt man den Abschluss ja kaum).


    Wie schon gesagt sollte man derzeit seinen Studiengang nach den eigenen Ambitionen wählen. Dies war auch schon früher so als sich die Frage stellte FH oder Uni. Will man in Forschung und Entwicklung ist ein Uniabschluss und ein Doktor schon von Vorteil. Beides ist aber beiweitem kein muss, denn die Arbeitgeber entscheidne nciht nach Abschluss sondern nach dem was man zeigt und wie die Leistungsbereitschaft ist.

  • Ich meinte mit "Bachelor ist keinesfalls schlechter als Master" eher den ideellen Wert und nicht den fachlichen. Es ist also keine Schande "nur" Bachelor zu machen. In den USA und z.B. hier in Japan ist der Bachelor so eine Art Ersatz für die normale betriebliche Ausbildung (in Deutschland "Duale Berufsausbildung" gennant), weil es dort sowas fast gar nicht gibt.


    Das der Zugang zu den Masterstudiengängen begrenzt wird, hat aber auch jedenfalls in den USA und Japan damit zu tun, dass man halt nicht soviele braucht.
    Man könnte das mit Deutschland vergleichen, wenn auf einmal ALLE Jungendlichen ein Diplom machen würden und keiner mehr eine Ausbildung. Sowas bräuchte auch keiner.


    Natürlich muss man selbst enscheiden was man macht.
    Und welchen Status des Bachelor hier in Deutschland erreicht, muss man ja erst noch sehen. Die Rolle als Ausbildungsersatz (Duale Berufsausbildung)kann er jedenfalls so schnell nicht annehmen.


    Zitat

    Die Frage derzeit ist also Bachelor oder Diplom. Zur Zeit würde ich noch von Bachelor abraten

    Da schliesse ich mich 100%ig an.