neue Arbeitergesellschaft (Globalisierung, sozialer Wandel)

  • Hey Leute,


    ich bin walter und komme aus Wuppertal. Leider konnte ich bei einer Klausur nicht dabei sein und deshalb soll ich meinem Lehrer eine Ersatzleistung abliefern. Das alles soll in der Form einer Präsentation geleistet werden.


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    1. Fasse die Aussagen von Mutz zu den Erscheinungsformen einer "neuen Arbeitsgesellschaft" zusammen.
    2. Erläutere die im Text genannten zentralen Ursachen dieses Wandels (Digitalisierung/Globalisierung und sozialer Wertewandel).
    3. Erörtere die Chancen und Risiken einer "neuen Arbeitsgesellschaft" für den Einzelnen und die Gesamtgesellschaft in Deutschland.
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    Text (von Gerd Mutz):


    Industrielle Arbeitsgesellschaften befinden sich in einem tief greifenden Wandel. Digitalisierung und Globalisierung sind die einschlägigen Stichworte. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir generell von einer Krise der Arbeit oder von einem Abschied von der Arbeitsgesellschaft sprechen können. Vielmehr geht es um das Argument, dass sich die gesellschaftliche Arbeit selbst und damit ihre Organisationsformen sowie die Lebensführung von Männern und Frauen verändert haben. Aus der industriell geprägten Arbeitsgesellschaft entsteht eine "Neue Arbeitsgesellschaft". (…) Wenn wir davon sprechen, dass die Organisation gesellschaftlicher Arbeit in eine Krise geraten ist, dann geht es heute nicht vorrangig darum, ob wir genug Arbeit "haben" (was selbstverständlich wichtig ist). Auch wenn die Vermutung zutreffen sollte, dass das Volumen der Erwerbsarbeit langfristig tendenziell abnimmt, so folgen daraus nicht zwangsläufig Unterbeschäftigung und hohe Arbeitslosigkeit. Ob dies der Fall ist, entscheidet sich nicht auf der quantitativen Ebene und ist keine Frage der Arithmetik, sondern der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen - nicht zuletzt sind auch national und regional unterschiedliche Arbeitskulturen von Bedeutung. (…) Deshalb geht es um die Frage, ob die Menschen für die neu entstehenden Erwerbsformen gerüstet sind. Im Mittelpunkt steht die Diagnose einer Erosion des Normalarbeitsverhältnisses. Das Primat der abhängigen Erwerbsarbeit - Lohnarbeit - als dominante Organisationsform gesellschaftlicher Arbeit scheint gebrochen. Das heißt, dass sich neben den "normalen" Beschäftigungsverhältnissen, die es vor allem in den industriellen Bereichen und teilweise im Dienstleistungssektor nach wie vor in hoher Anzahl gibt, andere Formen der Erwerbstätigkeit entwickelt haben. Dazu zählen flexible Teilzeitbeschäftigungen und prekäre Beschäftigungsvarianten, aber insbesondere auch die vielen neuen Formen der selbstständigen und freiberuflichen Tätigkeiten. In den vergangenen Jahren wurde beispielsweise eine große Zahl von Mikro- und Solounternehmen - überwiegend von Frauen - gegründet. Außerdem wird Arbeit immer häufiger projektförmig organisiert, und es entstehen Projektkonsortien: Ist die Aufgabe beendet, erlischt das Beschäftigungsverhältnis, ruht die Freiberuflichkeit oder der Solobetrieb kontrahiert mit einem anderen Partner.


    Wir können von einer Pluralisierung bzw. Diversifizierung der Erwerbsformen und einem Wandel des Normalunternehmertums sprechen. Die bisher strikte Trennung zwischen abhängiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit löst sich auf, und es werden im Verlaufe des Erwerbslebens unterschiedliche Tätigkeiten ausgeübt, nacheinander, teilweise auch nebeneinander. Verschiedene Erwerbsformen dieser Art können sich zeitlich überlagern: Mikrounternehmer sind unter Umständen zugleich abhängige Beschäftigte und Firmeninhaber - in der negativen Variante dauerhafte Scheinselbstständige. Folglich werden Männer wie Frauen zukünftig unterschiedliche Arbeitsfelder flexibel miteinander kombinieren und aufeinander abstimmen müssen. Bereits heute gibt es nicht mehr nur einen "sicheren" Beruf und eine "feste" Arbeitsstelle, sondern vielfältige Arbeitszusammenhänge; man "hat" keine Arbeit, sondern Fähigkeiten und Qualifikationen, um in unterschiedlichen Erwerbsfeldern tätig zu sein; man lernt nicht ein für alle Mal für den Beruf, sondern lebensbegleitend. Die Folge ist, dass Menschen ihr berufliches Umfeld häufig wechseln werden, dass Übergänge zwischen unterschiedlichen Arbeits- und Beschäftigungsformen nicht gelingen und dass oft nicht einkalkulierte Unterbrechungen auftreten.
    Doch nicht nur die Organisation der Arbeit, auch die Einstellung der Menschen zur Arbeit hat sich verändert. Von einem generellen Bedeutungswandel der Arbeit zu sprechen wäre jedoch zu unpräzise. Wir müssen zwischen dem instrumentellen Charakter der Arbeit (Gelderwerb und Status) und ihrem Sinngehalt unterscheiden (das, was die Menschen der Arbeit zuschreiben oder in ihr suchen). Auf der einen Seite können wir aus instrumenteller Perspektive eine nach wie vor hohe und ungebrochene Erwerbsorientierung beobachten. Die Menschen wollen also arbeiten - dies hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht verändert, und die Behauptung des Gegenteils wird durch häufiges Wiederholen oder durch Argumentation an prominenter Stelle nicht plausibler. Auf der anderen Seite gibt es im Hinblick auf die Sinndimension einen Wertewandel , der zu einer abnehmenden Erwerbszentrierung bei Frauen und Männern geführt hat. So hat beispielsweise der Wunsch an Bedeutung gewonnen, mehr Zeit in der Familie und bei den Kindern zu verbringen. Aber auch andere Tätigkeitsfelder sind attraktiver geworden: Die Bereitschaft zu Bürgerengagement und das Interesse, häufiger Eigenarbeiten sowie sozialwirtschaftliche Tätigkeiten durchzuführen, haben zugenommen, Phasen der Familien- und so genannte Sozial- und Eigenzeiten haben an Bedeutung gewonnen. Kurz: Die Lebensführung der Menschen hat sich (in dieser Hinsicht auch für Männer) gewandelt, und eine stabile Erwerbsorientierung bei abnehmender Erwerbszentrierung ist kein Widerspruch.


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    Ich habe mir jetzt für die erste Aufgabe folgende Sachen rausgeholt:


    Veränderung gesellschaftlicher Arbeit
    der Organisationsformen
    der Lebensführung von Männern und Frauen



    Organisation gesellschaftlicher Arbeit in eine Krise geraten ist, geht es nicht vorrangig darum, ob wir genug Arbeit "haben"


    Volumen der Erwerbsarbeit langfristig tendenziell abnimmt, so folgen daraus nicht zwangsläufig Unterbeschäftigung und hohe Arbeitslosigkeit


    entscheidet sich der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen - nicht zuletzt sind auch national und regional unterschiedliche Arbeitskulturen von Bedeutung.


    geht es um die Frage, ob die Menschen für die neu entstehenden Erwerbsformen gerüstet sind


    abhängigen Erwerbsarbeit - Lohnarbeit - als dominante Organisationsform gesellschaftlicher Arbeit scheint gebrochen


    flexible Teilzeitbeschäftigungen und prekäre Beschäftigungsvarianten, vielen neuen Formen der selbstständigen und freiberuflichen Tätigkeiten


    große Zahl von Mikro- und Solounternehmen - überwiegend von Frauen – gegründet


    Arbeit immer häufiger projektförmig organisiert, und es entstehen Projektkonsortien


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    Meint ihr, dass das so schon in Ordnung ist, oder habe ich was wichtiges nicht erwähnt?


    Ich bedanke mich im Voraus.


    Mit ferundlichen Grüßen aus Wuppertal